Volltext: Jahresbericht 1960 (1960)

und absteigenden, schwarzen und weißen, wesentlich kürze- 
ren Sekundär-Vertikalakzenten. Aus der Begegnung und 
Durchdringung dieser beiden Formgruppen, die proportional 
als Wiederkehr ähnlicher Einheiten aufeinander bezogen sind, 
resultiert ein aus der Gesetzlichkeit der Fläche entspringendes, 
sensibel rhythmisiertes und instrumentiertes Gleichgewichts- 
spiel. In seiner klingenden Ausgewogenheit, der etwas von 
einer musikalischen Fuge eignet, beruht die ästhetische, künst- 
lerische Schönheit des Werkes. Auch sie befindet sich in 
Uebereinstimmung mit Kupkas kunsttheoretischen Ansichten 
und Auffassungen, denen er beispielsweise in einem «Creer» 
überschriebenen Manifest folgendermaßen Ausdruck gegeben 
hat: «Lorsqu’on a reconnu l’impossibilite de saisir le caractere 
veritable des aspects de la nature par les moyens du peintre, 
lorsqu’on a reconnu aussi l’erreur de linterpretation fantai- 
siste, on ne se trouve pas, comme on pourrait le croire, devant 
un vide neant. En principe l’art de la peinture est d’articuler 
une proposition ä la lecture de caracteres graphiques, plastiques 
et d’etats de la lumiere et de la couleur combinees. L’indica- 
tion du sujet, l’observation exprimee, n’est pas proprement 
art, elle devient dans le reve&tement subjectif, attribue general- 
ment par l’artiste aux aspects de la nature. Ayant pu les trans- 
figurer en „une deuxieme realite“, Vl'artiste revele ainsi un 
dispositif de createur.>» 
Eduard Hüttinger 
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