Volltext: Jahresbericht 1960 (1960)

mäßiger Verarbeitung herzustellen, wobei die letztere trotz 
dem normenden Charakter deutlich überwiegt, wie denn auch 
Methode und Ergebnis dieser Art von Gestaltung grundsätz- 
lich verschieden ist von Werken der heutigen konstruktiven 
Kunst, in denen Element, Anzahl und Form der Elemente, 
Gruppe, Bildformat usw. in einer einheitlichen Struktur in- 
einander aufgehen. 
Das entscheidende aktive Element ist die mit schwarzen 
und roten Kontrasten erzielte farbliche Gestaltung, die primär 
die eigentliche Rhythmik der Gruppen bildet, die sich ineinan- 
der verklammern, den Hintergrund einbeziehen, die die un- 
bewußte Basis des eigentlichen Bildgeschehens darstellt. Auch 
darin unterscheidet sich die Methode von Albers grundsätz- 
lich von derjenigen heutiger konstruktiver Bildentstehung. 
Dennoch wird bei Albers die Absicht deutlich spürbar, den 
Hintergrund aufzuheben. So entsteht ein dauerndes Fluten, 
Ineinanderschieben, Sichdurchdringen und Sichlösen der 
Elemente und der aus ihnen gebildeten Gruppen. Einem 
kontinuierlichen Wachstum gleich bildet sich ein natürlich 
wirkendes Gefüge von klar erkennbaren Teilen einer stetigen 
Ausbreitung, schwebend und fest, präzis und locker, leicht 
und kräftig. Richard P. Lohse 
BIOGRAPHIE JOSEF ALBERS’ 
Geboren 19. März in Bottrop, Westfalen 
Studien an der Kunstakademie Berlin 
Studien an der Kunstgewerbeschule Essen 
Studien an der Kunstakademie München 
Studien am Staatlichen Bauhaus Weimar 
Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau, später Berlin 
Professor am Black Mountain College, North Carolina USA 
Professor an der Yale-Universität, New Haven UJSA, Direktor des 
Department of Design 
Gastkurse an den Universitäten Harvard, Mexico City, Havana, 
Santiago de Chile, Lima, Honolulu 
1953 und 1955 Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm 
Mitglied der Gruppe «abstraction creation», Paris, von 1934 bis 1946 
Mitglied der «american abstract artists» seit 1938 
Publikationen: Josef Albers: Zeichnungen. Mappe mit Vorworten von Max Bill, 
Spiral Press, Bern, und Wittenborn, New York. 
1933—1955 
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