AUSSTELLUNGEN
Das Kunsthaus blickt auf ein reiches Ausstellungsjahr
zurück. Die Veranstaltung von Ausstellungen ist heute ja ein
wichtiges Tätigkeitsfeld aller Museen, verlangt doch der kunst-
interessierte Besucher nach der thematischen Geschlossenheit
und geordneten Uebersichtlichkeit, die der Vorzug der tempo-
rären Ausstellung vor der Museumssammlung ist. Wir suchen
dieses Bedürfnis zu befriedigen, ebenso wie das sehr berech-
tigte nach Information über die wichtigen Erscheinungen des
Kunstlebens der Gegenwart wie der Vergangenheit, der
Schweiz wie des Auslandes. Kunst ist ja zum Glück an keine
Grenzen gebunden, und gerade in den letzten Jahren sind wir
mehr als je geneigt, auch auf diesem Gebiet die Grenzen der
Zeit und des Raumes zu überspringen und in der Verschieden-
heit der Formen und Ausdrucksweisen die große Einheit des
Menschlichen und damit uns Angehenden zu sehen. Dem ent-
sprach auch das diesjährige Ausstellungsprogramm des Kunst-
hauses.
Mit der Ausstellung «Kunstschätze aus Iran» wurde die
Reihe jener Veranstaltungen fortgeführt, die sich zum Ziel
setzen, große außereuropäische Kulturen zur Anschauung zu
bringen. Viele verwöhnte Besucher fanden in dieser Beziehung
die persische Ausstellung besonders gut gelungen. Die gezeig-
ten Werke von der prähistorischen Zeit bis zum «Perser-
teppich» boten selbst den Kennern viele Ueberraschungen,
handelte es sich doch zum Teil um kaum bekanntes Material
von hoher Qualität und künstlerischem Reiz. Die Ausstellung
war nur möglich dank dem Entgegenkommen der iranischen
Regierung, die aus den Museen des Landes kostbarste, zum
Teil noch nicht gezeigte Werke zur Verfügung stellte. Aber
auch europäische Museen und Privatsammlungen waren in
hohem Maß beteiligt. Ein hohes Verdienst am Zustandekom-
men dieser Ausstellung gehört Herrn Professor Roman Ghirsh-
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