nis dieser Malerei aus, daß ihr gerade als «peinture pure» ein
blühend heiteres Naturempfinden eigen ist. Angesichts von
Bazaines Bildern mag man sich gern daran erinnern, daß die
französische Malerei in ihren großen Augenblicken, von
Fouquet bis zu Bonnard, immer wieder die Vision von einem
irdischen Paradies in verklärte, anschauliche Gegenwart zu
beschwören trachtete. Bazaine, der anfänglich, um 1940 her-
um, die Farbe in einem quasi kubistischen Gerüst einge-
schachtelt hat, beläßt ihr, in mählicher Wandlung, immer
freiere koloristische Wirkungen; die Entwicklung gipfelt um
1960 — «La mer ä midi» ist markantes Zeugnis dieser Auf-
lösung der Bildebene zu strömend flockigem, irisierendem
Farbsprühen, in dem sich Assoziationen an Landschaftliches
und kKoloristische Eigengesetzlichkeit aufs innigste ver-
schwistern.
Die Skulpturenabteilung verzeichnet den gewichtigsten
Zuwachs mit Arbeiten von Henri Laurens und Marino
Marini. «La grande musicienne» von Henri Laurens ist 1938
entstanden‘®, das heißt: sie gehört der letzten Stilstufe an, die
Laurens erreicht hat. Vor 1925 war Laurens der konsequen-
teste «Plastiker des Kubismus»; die primären Anregungen
bezog er durchaus von der Malerei. Einerseits schuf er
damals eigentliche dreidimensionale Reliefbilder; anderseits
freiplastische, pfeilerartige Halb- oder Ganzfiguren in Stein,
Terrakotta und Holz. Um 1925 zeichnet sich erstmals im
Schaffen von Laurens ein tiefgreifender Wandel ab. Zuerst
äußert er sich in Steinfiguren von Kauernden und Knienden
voll geschlossener Wucht der Volumen, welche an Architek-
turplastik denken läßt. Von dieser Grundlage aus vollzog
Laurens alsdann den letzten Schritt seiner stilistischen Ent-
wicklung. Jetzt rückt als materielles Substrat der Gestaltung
18 Bronze. Höhe 210 cm. Katalog der Laurens-Ausstellung, Kunsthaus Zürich
1961, Nr. 97 (mit Abbildung).
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