wurde es möglich, ein bedeutendes ägyptisches Relief der
neunzehnten Dynastie anzukaufen, das unseren kleinen
Antikensaal schön ergänzt. Weitere Reliefs des gleichen Gra-
bes wurden von den Berliner Museen erworben. Ueber dieses
Werk, das hier abgebildet wird, soll im nächsten Jahresbericht
ausführlicher gehandelt werden.
Zu Hoffnungen für die Zukunft berechtigt die Tatsache,
daß die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, der unsere Samm-
lung in den letzten Jahrzehnten wichtigste Dauerleihgaben
verdankt, unter der initiativen Leitung von Herrn Dr. W.
Staehelin reaktiviert wird. Bereits hat die Vereinigung von
einzelnen Mitgliedern wertvolle Schenkungen zuhanden des
Kunsthauses annehmen dürfen, so von Hans und Walter
Bechtler «Le tumulte> von Manessier und von Herrn G. Zum-
steg eine große «Komposition 1951» von Jean-Paul Riopelle,
die schon längere Zeit als Leihgabe in der Sammlung hing
und sich dort bewährte.
Ebenso wichtig wie der Ausbau der Sammlung ist die
Pflege der Kunstwerke. Diese sollen beständig überwacht und
wenn möglich prophylaktisch, vor Ausbruch einer Krankheit,
behandelt werden. Sehr viele Bilder haben auch eine Reini-
gung nötig. Wir sind froh, in Fräulein Hera Buschor eine
Restauratorin nicht nur von Kenntnissen und Können, son-
dern auch, was ebenso wichtig ist, mit künstlerischem Ver-
ständnis zu besitzen.
Die wichtigste in diesem Jahre unternommene Arbeit ist
die Reinigung der beiden aus dem engsten Umkreis des Kon-
rad Witz stammenden Altartafeln, die ja leider in stark zer-
störtem Zustand auf uns gekommen sind. Dabei gingen wir
von der Voraussetzung aus, es sei besser, die hohe Qualität des
Erhaltenen möglichst wenig beeinträchtigt durch Retuschen
zu zeigen. In der Mitte der einen Tafel (Engel der Verkündi-
gung) war eine bestimmte Zone, die — merkwürdigerweise
sinnvoll die Komposition umschreibend — sich scharf gegen
die Randpartien abgrenzte. Sie hatte nicht nur auffallend