Die Erwerbung des Wandgemäldes von Max Ernst
Das nun, nach vielseitiger Anstrengung, für Zürich (auch
durch private Spenden) «gerettete>» und erworbene Wand-
gemälde von Max Ernst, das 1934 gemalt wurde, bedeutet
einen wichtigen künstlerischen Besitz für Zürich. Obwohl das
ursprüngliche Werk der Ausschmückung des Corso-Restaurants
(Mascotte-Bar) galt, ist es heute im Treppengang des Kunst-
hauses durchaus adäquat beheimatet. Von den vielen bildhaf-
ten Wandausstattungen, die der Künstler ausführte, waren fast
alle dem Untergang geweiht. Es begann mit der reichen Aus-
stattung des Landhauses seines Dichterfreundes Paul Eluard
ım Jahre 1923. Diese, der surrealistischen Frühzeit angehören-
den Werke wurden alle beim Wechsel des Hausbesitzers zerstört.
Die vielfältige künstlerische Ausstattung seines eigenen Hau-
ses in St-Martin d’Ardeche — sowohl auf skulpturalem wie
auf malerischem Gebiet — kam während der politischen und
kriegerischen Wirren in Frankreich, kurz nachdem sie ent-
standen war, 1939, durch die Internierung des Künstlers in
fremde Hände, und nur ein einziges, auf Leinwand gemaltes
Bild, «Un peu de calme» (180/325 cm), konnte durch einen
abenteuerlichen Streich gerettet werden. Die Arbeiten für das
Pariser Bistro seines Freundes Daniel Oven, von 1950, Rue
des Grands Degres («La Tour d’Ivoire» getauft), gingen durch
Zerstörung und Uebermalung zugrunde.
Somit nimmt das einzige überlebende und dazu umfang-
reichste Dokument in dieser Technik, das Corso-Wandbild,
einen Platz mit profiliertem Seltenheitswert im (Euvre des
Künstlers ein. Auch die Technik ist eine ungewöhnliche; denn
hier wurde nicht «al fresco>» gemalt, sondern mit Oelfarbe auf
trockenem Grund, auf einer Unterlage, die wie für Leinwand-
malerei präpariert wurde. Eine a priori monumental
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