SAMMLUNG
Das Jahr war für die Sammlung ein sehr glückliches,
wurde sie doch durch eine außergewöhnlich große Zahl
wichtiger Werke bereichert. Die Tatsache, daß der spezielle
Sammlungsfonds infolge der Sammelaktion der Jahre 1961
bis 1964 beträchtliche Reserven auswies, ermöglichte den
Ankauf eines kapitalen Bildes, dessen Erwerbung sonst unsere
Kraft bei weitem überstiegen hätte. Es handelt sich um
ein bedeutendes Werk von Gericault, «Der Hufschmied», in
dem die Verve und malerische Kraft dieses Künstlers in selte-
nem Maß zum Ausdruck kommt. Die Sammlung besaß bis
heute kein Werk von Gericault, wenn man von einem inter-
essanten Skizzenbuch absieht, das zu den alten Beständen ge-
hört. Das Bild wird die schöne Gruppe französischer Malerei
des früheren 19. Jahrhunderts, die wir bereits besitzen, in
großartiger Weise verstärken. Wir sind dankbar, daß der
Händler, der es vermittelte, nicht nur dem Kunsthaus vor
bedeutenden ausländischen Museen die Priorität gab, sondern
uns auch genügend Zeit zu einer Entschlußfassung einräumte.
Der dicke lackartige Firnis beeinträchtigte die farbige Wirkung
des Bildes. Er wurde von unserer Restauratorin reduziert, und
nun bietet sich die Malerei fast in ihrer ursprünglichen
Frische dar.
Eine weitere wichtige Neuerwerbung ist «Le bain au soir
d’ete», 1892, von Felix Vallotton. In der von uns im April/Mai
des Berichtsjahres veranstalteten Vallotton-Ausstellung zeigte es
sich, daß diesem eigenartigen Bild eine wichtige Stellung im
Frühwerk Vallottons und in der Jugendstilmalerei überhaupt
zukommt. Es bildete denn auch den Mittelpunkt der Diskus-
sion in dem vom Schweizerischen Institut für Kunstwissen-
schaft auf Anregung von Herrn Professor Jedlicka veranstalte-
ten Vallotton-Kolloqium. Mit Hilfe der Brüder Alfred,
Claude und Maxime Vallotton in Paris und Lausanne gelang
es, den Eigentümer des Bildes, einen Pariser Sammler. zu