No 112. Enseigne de marechal ferrant. Gericault la fit en
1818 ou 1819 pour un marechal qui habitait une maison
situge au coin de la rue Roquencourt et de la route de Saint-
Germain-en-Laye. Je ne connais pas cet ouvrage.*
Da Clement beide Werke persönlich nicht gekannt hat,
fehlen Angaben über Material und Größe, so daß eine einiger-
maßen sichere Zuweisung unseres Bildes an eine der beiden
Nummern ausschließlich anhand stilistischer Erwägungen
erfolgen kann. Wie wir weiter unten darlegen werden, läßt
sich Komposition wie Malweise nicht in die Zeit von Geri-
caults «premiere jeunesse» einordnen, so daß wir unsere Auf-
merksamkeit der zweiten Nummer zuwenden müssen, die be-
sagt, daß der Künstler ein «Firmenschild» für einen Huf-
schmied an der Straße von Saint-Germain-en-Laye malte. Da
Saint-Germain-en-Laye von Paris aus auf dem Wege zur
Heimatstadt Gericaults, Rouen, liegt, wird vermutet, daß der
Künstler, der als begeisterter und äußerst waghalsiger Reiter
stets mehrere Pferde besaß, dieses Schild für den Hufschmied
gemalt hat, bei dem er seine Pferde beschlagen ließ.
Jedenfalls scheint die aus mehreren 2,5 Zentimeter dicken
Brettern aus Eichenholz recht roh gezimmerte Tafel nicht
schon bei ihrer Herstellung als Malgrund eines Bildes bestimmt
gewesen zu sein. Dies geht aus der Tatsache hervor, daß schon
vor der Bemalung durch Gericault einzelne Fugen zwischen
den Brettern verkittet werden mußten. Es ist dies nicht das
einzige Mal, daß Gericault einen Bildträger benützte, der
keineswegs zur Bemalung vorgesehen oder präpariert war.
In einem Brief erzählt Gericaults Freund Lebrun, wie der
Maler in Sevres in einem wahren Schaffensrausch den Anblick
einer vorbeifahrenden Kutsche im Bilde festhalten mußte und,
da ihm momentan keine Leinwand zur Verfügung stand, die
Zimmerwände benützte.?
2 Charles Clement, Gericault, Etude biographique et critique avec le catalogue
raisonne de l’ceuvre du maitre, Troisieme Edition Paris 1879, p. 277 und 306.
3 Clement, op. cit. p. 134.
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