heben. Es ist doppelt erfreulich, daß der Anfang dieser Ausstellungsreihe
mit der Sammlung des Zürcher Arztes Dr. Max H. Welti gemacht werden
konnte, wendet sich diese doch vorwiegend der geometrisch-konstruktiven
Kunst zu, die ja für Zürich von besonderer Bedeutung ist; innerhalb der
Zürcher Konkreten steht in dieser Sammlung Richard P. Lohse im Zen-
trum, der dem Sammler seit Jahren freundschaftlich verbunden ist und
ihm beim Aufbau seines Kunstbesitzes, der heute von einer Gruppe von
über 40 Bildern von Auguste Herbin dominiert wird, beratend zur Seite
gestanden hat.
Es war der Wunsch der Holländischen Handelskammer für die Schweiz,
das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens durch eine kulturelle Veranstal-
tung zu feiern. Gerne hat das Kunsthaus das daraus resultierende Angebot
angenommen, die reiche Sammlung von Zeichnungen van Goghs aus dem
Besitz von Herrn Dipl. Ing. Dr. V. W. van Gogh zu zeigen. Die ganze künst-
lerische Entwicklung von den frühen in Den Haag und Nuenen entstan-
denen Studien bis zu den späten lichtvollen Zeichnungen von Arles und
Auvers konnte lückenlos verfolgt werden und wies einmal mehr auf die
überragende Bedeutung des Zeichners van Gogh hin.
Das Hauptereignis des Jahres bildete zweifellos die Retrospektive Marc
Chagall, die im Rahmen der Junifestwochen in Anwesenheit des Künstlers
am 6.Mai festlich eröffnet wurde. Es war das Ziel der Ausstellung, anhand
von gegen 5300 Gemälden und Gouachen und einigen Glasfenstern einen
Überblick über ein Schaffen zu vermitteln, das sich heute über sechs Jahr-
zehnte erstreckt, ein Ziel, das dank eines nie erlahmenden Interesses und
einer großzügigen Mithilfe seitens des Künstlers und seiner Familie ver-
wirklicht werden konnte. Was der Ausstellung besonderes Gewicht verlieh,
war die Tatsache, daß dank den unermüdlichen Bemühungen von Frau
Ida Meyer-Chagall acht wichtige Bilder aus dem Besitz der Tretjakow
Galerie in Moskau und dem Russischen Museum in Leningrad die im
Gesamtoeuvre Chagalls so bedeutungsvolle zweite russische Zeit in einem