Ausstellungen
Was die Ausstellungen betrifft, könnte man das Jahr 1968 als Schweizer
Jahr bezeichnen, waren doch die meisten Ausstellungen der schweizeri-
schen Kunst der Gegenwart gewidmet. Wir haben es immer als selbst-
verständliche Pflicht betrachtet, über das Kunstschaffen in der Schweiz
Rechenschaft zu geben. Auf der andern Seite aber halten wir es für ebenso
notwendig und wichtig, daß das Museum einer Stadt von der Größe und
Anziehungskraft Zürichs Information gebe über das, was in andern Teilen
der Welt geschieht, über Gegenwärtiges so gut wie über Vergangenes; ist
es doch das Privileg echter Kunst, daß sie nicht veraltet, höchstens vor-
übergehend außer Mode kommt.
In der Einleitung zu diesem Jahresbericht wurde darauf hingewiesen, mit
welchen Schwierigkeiten wir heute in der Erfüllung dieser Verpflichtung
zu kämpfen haben. Es wäre einer Stadt von der Bedeutung Zürichs un-
würdig, wenn wir aus Mangel an Mitteln unsere Leistungen abbauen
müßten.
Das Ausstellungsjahr wurde eröffnet durch die Ausstellung «Wege und
Experimente, 30 junge Schweizer Künstler», die sich zum Ziele setzte,
über das Schaffen der jungen Generation Rechenschaft zu geben. Aus
Platzgründen wurden in dieser Schau, der zwei bis drei weitere folgen
sollen, solche Künstler vereinigt, die, von der konkreten Kunst herkom-
mend, neue Möglichkeiten erproben. Die Ausstellung wurde stark beach-
tet und viel diskutiert, was ein Anzeichen dafür ist, daß sie einem Bedürf-
nis entsprach. Erstaunlich war, daß auch manche Besucher, die bis jetzt
kein Verhältnis zur modernen Kunst hatten, Gefallen an ihr fanden. Ein
weiteres erfreuliches Ergebnis war, daß der Sammlungskommission und
der Direktion Gelegenheit geboten war, einzelne Werke dieser jungen
Künstler für die Sammlung zu erwerben.
Weitere Ausstellungen galten zwei in Zürich tätigen Künstlern, die in
manchem Sinne zu den Wegbereitern der vorher gezeigten Jungen gehö-
ren: Hans Fischli und Max Bill. Die Anfänge beider sind mit dem Bau-