Eine willkommene Erweiterung unserer Sammlung konkreter Kunst
durch das Werk eines wichtigen Malers, der bis jetzt noch nicht in der
Sammlung vertreten war, bedeutet die Schenkung des Bildes « Parfum»,
1954 von Auguste Herbin durch Herrn Dr. Max H. Welti.
Auch bei den Ankäufen aus eigenen Mitteln wurde darauf Bedacht ge-
nommen, unsere Gruppe amerikanischer Werke zu verstärken. Die
Sammlungskommission war dabei der unserer Meinung nach richtigen
Ansicht, daß zwar eine Gegenüberstellung hie amerikanisch, hie euro-
päisch unsinnig sei, da die Kunst von heute weltweit ist, daß aber in den
letzten zwei Jahrzehnten Amerika einen äußerst wichtigen Beitrag ge-
leistet hat, der zum Teil auch das Geschehen in Europa mitbestimmte,
und daß man daher versuchen sollte, dieser Situation auch in unserer
Sammlung Rechnung zu tragen. So erwarb die Kommission ein frühes
Werk von Robert Rauschenberg von 1957, das aber bereits Elemente sei-
ner späteren Entwicklung in sich schließt. Dazu eine Plastik von George
Sugarman, dessen Werk trotz der Bedeutung "des Künstlers noch im Be-
reich unserer finanziellen Möglichkeiten liegen.
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, daß Ausstellungs- und
Sammlungstätigkeit, wie sie in unserem Institut in glücklicher Weise
vereinigt sind, Hand in Hand gehen sollen. Dies war im Berichtsjahr
deutlich der Fall, nahm doch die Sammlungskommission die Gelegenheit
wahr, aus zwei Ausstellungen Werke anzukaufen, nämlich von Wilfrid
Moser, von dem wir bereits ein Bild aus den fünfziger Jahren besitzen, ein
neueres Werk «Rue sans ciel», 1966, und eine farbige Plastik sowie ein
Frühwerk «Paris», 1945. Alle drei Werke hat uns der Künstler freund-
licherweise zu einem Spezialpreis überlassen. Von Paul Speck ebenfalls
eine Plastik, ein in seiner Art — wie übrigens auch in der Technik — ein-
maliges Werk des Künstlers. Dazu schenkte uns Frau Dr. Speck eine weitere
farbige Skulptur «Gärtnerin», in der der Humor des Künstlers, den er
sonst nur selten zeigte, für einmal in freier Weise zum Ausdruck kommt.