derts». Sie gab Gelegenheit, auf den wichtigen Beitrag der Tschecho-
slowakei zum Jugendstil, zum Kubismus und Surrealismus, aber auch zur
konkreten Kunst, hinzuweisen. Wir hatten die Möglichkeit, frei aus den
Beständen der Prager Museen auszuwählen, in liebenswürdiger Weise
beraten von den Prager Kollegen. Erfreulicherweise war es auch möglich,
wichtige Leistungen lebender und jüngerer Künstler in die Ausstellung
einzubeziehen. Die Ausstellung wurde gemeinsam von den Museen
Zürich und Genf durchgeführt und begegnete erheblichem Interesse.
Dem Kunstschaffen der Gegenwart galten zwei Ausstellungen, nämlich:
«Arman, Accumulations Renault», und «Peau de Lion». Den Franzosen
Arman haben die vom Menschen bereits geformten Objekte seit langem
fasziniert. Er hat sie in seinen früheren Werken, die ihn bekannt gemacht
haben, verfremdet, zerstört, in neue, unerwartete Zusammenhänge ge-
bracht, auf der einen Seite den Abfallcharakter betonend, aber auch die
Behauptungskraft des einmal vom Menschen Gedachten und Geformten
selbst in der Zerstörung. Kein Wunder, daß ihn das Idol unserer Zeit,
das Auto, zu beschäftigen begann. Er suchte Kontakt mit einer Hersteller-
firma und fand bei den Renault-Werken Interesse und Förderung. Er
begann in den Fabriken aus den Hunderten von Bestandteilen zu wählen
und ließ aus ihrer Kombination neue Gebilde entstehen, Plastiken und
Assemblagen, die auf der einen Seite die Schönheit des Einzelteils betonen
und durch die zweckfreie Verwendung steigern, auf der anderen Seite
völlig überraschende Formen entstehen lassen, die den Zweckcharakter
der zusammengestellten Objekte vergessen lassen. Die Ausstellung fand
reges Interesse und wurde viel diskutiert.
Bei der Peau de Lion handelt es sich um eine Vereinigung von jüngeren
Kunstsammlern, die sich zusammengeschlossen haben, um während fünf
Jahren aus einbezahlten Mitgliederbeiträgen Kunstwerke jüngerer Künst-
ler zu erwerben. Nach Ablauf der gesetzten Frist werden die angekauften
Werke unter die Mitglieder zu dauerndem Eigentum verteilt. Die Mit-