Kunsthauses war bis jetzt nur auf einer Seite verglast. Auf unseren Wunsch
hat die Stiftung Zürcher Kunsthaus es übernommen, auch die andere
Seite des Durchganges gegen den Innenhof mit einer Glaswand zu ver-
sehen. Auf diese Weise wurde ein neuer, allerdings nicht heizbarer, Aus-
stellungsraum gewonnen, der von den auf dem Platz vorübergehenden
Passanten eingesehen werden kann. Wir verwenden ihn vorwiegend für
Werke junger Schweizer Künstler aus unserer Sammlung. Auch eine
kleinere Ausstellung wurde darin schon veranstaltet. Das Bestreben, die
Museen vermehrt mit der Außenwelt in Verbindung zu bringen, ist heute
sehr ausgesprochen, wie ja überhaupt die Diskussion über das, was ein
Museum ist und sein soll, eine internationale Erscheinung der Gegenwart
ist. Dieses starke Interesse an Museumsfragen ist neu und an sich sehr
erfreulich, auch wenn selbstverständlicherweise nicht alles, was dabei
zutage kommt, reines Gold ist.
Am 28. Juli ist Dr. Wilhelm Wartmann verschieden, der während vierzig
Jahren, von 1910 bis 1950, Direktor des Kunsthauses war. Unter seiner
Leitung wurde das Kunsthaus zu einem Museum, das internationale Gel-
tung gewann. Er hat entscheidend dazu beigetragen, daß die moderne
europäische Kunst Eingang in das Museum fand, ohne darüber das
Schweizerische und die alte Kunst zu vernachlässigen. Er hat sehr bald
erkannt, daß sich ein Museum nicht darauf beschränken darf, Schatzhaus
zu sein, sondern daß es aus seiner Aktivität lebt. Aus dieser Erkenntnis
heraus hat er das Ausstellungswesen des Kunsthauses organisiert zu einer
Zeit, wo dies noch nicht so selbstverständlich war wie heute. So hat sich
unter ihm das Kunsthaus sehr früh als Veranstalter wichtiger Ausstellun-
gen einen Namen gemacht. Die Stadt Zürich und das Kunsthaus haben
Grund, sich seines Dienstes und seiner Leistungen dankbar zu erinnern
und ihn als einen wesentlichen Stifter unseres Museums zu sehen. Wir
haben die Absicht, gelegentlich eine Schrift herauszugeben, welche die
Verdienste des Verstorbenen eingehend würdigt. Wilhelm Wartmann ist