tion der frühen fünfziger Jahre, zu der alles Persönliche negierenden
Sprache des Pop, die auch die vorgegebene Form der Schablone verwendet,
um die optische Banalität von Reklame und Verbrauchsgütern der moder-
nen Großstädte möglichst ungeschminkt wiederzugeben. « Peinture» und
Pop-Elemente wie der Farbendruck des Huhnes oben und die Blümchen
unten links (eine Vorwegnahme des Blumenmotivs von Warhol?) halten
sich in unserem Bild, einem charakteristischen Werk der Konfrontation
zweier Stile, die Waage.
Die Weiterentwicklung der künstlerischen Vorstellungen der Color Field
Painters kann jetzt im Kunsthaus an Hand von zwei im Laufe der sech-
ziger Jahre entstandenen Bildern verfolgt werden: Al Helds «Black Rect-
angle» und Kenneth Nolands «Array» erproben beide die raumbildende
Kraft der Farben. Was die beiden Künstler von der vorangegangenen
Generation — Rothko, Newman — trennt, ist ihr Verzicht auf eine malerisch
persönliche Behandlung der Bildoberfläche, eine künstlerische Haltung,
die beide Künstler, Noland stärker als Al Held, den anti-individualistischen
Vorstellungen der Popkünstler über den Herstellungsprozeß eines Kunst-
werkes annähert. Wobei beide Künstler diametral entgegengesetzte Wege
einschlagen, um die Farbe als Raumerfahrung zu realisieren. Al Helds
Bild ist streng symmetrisch auf die schwarze Bildmitte konzentriert; je
nach Beleuchtung und Blickwinkel des Betrachters scheint das schwarze
Rechteck, unterstützt durch den leuchtenden Rot-Weiß-Kontrast des Bild-
randes, aus der Fläche herauszutreten, oder in sie zu versinken. Noland hin-
gegen negiert den Bildrand, strebt den Eindruck endloser Weite durch die
seitlich nicht begrenzten, rhythmisch gestaffelten Farbbänder an. Die Vor-
stellung des gleichmäßig durchgebildeten Formates ist letztlich der «All
Over»-Struktur von Pollocks Riesenleinwänden verpflichtet, wenn auch
bei Noland die wilde gestische Bewegtheit des Erfinders der «Action
Painting» gebändigten «Hard Edge »-Formen gewichen ist. Die zarten
Pastelltöne, die der Künstler 1969 vorzugsweise verwendet und die oft an