— ebenfalls nach längerer Diskussion — ein bedeutendes neues Werk von
Luginbühl, «Josef Boss», angekauft werden. Dazu kommen zwei Werke,
ein Holzrelief und eine Plastik, eines Vorläufers moderner Kunst in Zürich,
Hanns Robert Weltis.
Eine wichtige Aufgabe des Museums, die in der heute stattfindenden
Museumsdiskussion leider meist übersehen oder kurz abgetan wird, ist
die Pflege der Werke, wobei sehr oft neuere Gemälde und Plastiken
restauratorische Betreuung ebenso nötig oder oft nötiger haben als solche
der Vergangenheit. Es gehört zu den Pflichten des Museums, alles zu tun,
daß die Werke, die wie alles Vergängliche der Zeit unterworfen sind,
möglichst lange auch für künftige Generationen bewahrt bleiben. Dies
ist eine stille Geduldsarbeit, die nicht aussetzen darf und die naturgemäß
nach außen nicht spektakulär in Erscheinung tritt. Doch gibt es auch
Fälle, wo durch die Arbeit der Restauratoren Werke gewissermaßen neu
gewonnen werden, sei es, daß sorgfältige Reinigung und Restaurierung
ihre Strahlungskraft erhöht, sei es, daß in besondern Glücksfällen Ent-
deckungen gemacht werden. Über einen solchen Fall können wir hier
berichten. Bei den Konservierungsarbeiten an den uns von Herrn Dr.
Max Bangerter 1968 geschenkten Werken von George Rouault zeigte es
sich, daß eines der Bilder, das auf eine Kartonunterlage aufgeklebt war,
auf der Rückseite eine ziemlich weit ausgeführte Skizze eines Kopfes auf-
wies. Wir haben deshalb dieses Werk so gerahmt, daß beide Seiten gezeigt
werden können, und es ist in dieser Form bereits in der Sammlung zu
sehen. Zu den Aufgaben der Restauratoren gehört auch die Überwachung
der klimatischen Verhältnisse in den Räumen, die immer wieder Schwie-
rigkeiten bereitet, da der Altbau des Kunsthauses nicht klimatisiert ist
und daher behelfsmäßige Maßnahmen durch Befeuchter notwendig macht.
Es wird ein großer Fortschritt sein, wenn wenigstens der geplante Erwei-
terungsbau eine zuverlässige Klimatisierung erhalten wird.