Volltext: Jahresbericht 1971 (1971)

hafte Gestaltungsweise zugunsten von abstrakt-konstruktiven Raumdia- 
grammen auf; 1931 entsteht seine erste nichtfigürliche, durch einen Motor 
bewegte Plastik, und gleichzeitig wird erstmals die Farbe in sein drei- 
dimensionales Schaffen eingeführt.. Duchamp, zu dem Calder gesagt haben 
soll, er möchte gern «Mondrians» machen, die sich bewegen, erfindet für 
diese Werke die bis heute gebräuchliche Bezeichnung Mobiles, während 
Hans Arp wenig später Calders unbewegte Plastiken Stabiles tauft. Mit 
Arp ist ein Name genannt, der wie Mondrian einen nicht zu übersehenden 
Einfluß auf Calder ausübt, und neben Arp muß auch an Mirö erinnert 
werden, den Calder 1928 kennenlernt und mit dem ihn eine langjährige 
Freundschaft verbindet. 1928 arbeitet Mirö an seinen ersten, aus Fund- 
gegenständen zusammengefügten Objekten, die Calder zunächst wenig 
beeindrucken; 1933 besucht dieser den Spanier in dessen Atelier in Mon- 
troig in der Nähe von Barcelona. Ein Jahr später beginnt Calder seine geo- 
metrisch konstruktiven gegen frei fließende, an Organisches anklingende 
Formen auszutauschen. Während jedoch Mirö als Maler diese Formenwelt 
vorwiegend in der Fläche, Arp als kompaktes Volumen verwendet, gestal- 
tet Calder sie ohne eigenes Volumen im Raum, das heißt er evoziert Drei- 
dimensionalität, in dem er gebogene und plane Flächen, die durch dünne 
Stäbe miteinander verbunden werden, räumlich gegeneinander absetzt. 
In dieser Auseinandersetzung mit der freien Form, die insofern als sur- 
realistisch bezeichnet werden darf, als sie der Natur verwandte Konstella- 
tionen erfindet, und Zeichen schafft, die im Sinne Klees weitere der Natur 
innewohnende Möglichkeiten offenbaren, ist «Cello on a spindle» ent- 
standen. Dasselbe Gestaltungsprinzip verwendet auch die ebenfalls 19537 
geschaffene Plastik «Wale» (Museum of Modern Art, New York), die 
das verwandteste Gegenstück zu «Cello on a spindle» ist. Dieses ist 
zusammen mit weiteren mehr oder weniger gleichzeitigen Mobiles in 
einem unbenützten Raum in Calders Atelier in Roxburry (Connecticut) 
während Jahrzehnten recht eigentlich verschollen geblieben, bis es für eine
	        
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