Volltext: Jahresbericht 1971 (1971)

versuchen wir doch nach Möglichkeit, in einem Jahresprogramm ein 
Gleichgewicht zwischen Hinweisen auf ältere und gegenwärtige Kunst 
herzustellen. Einmal, um einem legitimen Bedürfnis vieler Besucher 
nach älterer Kunst zu genügen, aber auch, weil uns eine solche Scheidung 
zwischen alt und neu im Grunde gegenstandslos erscheint. Eine Auf- 
nahmebereitschaft, die an einer bestimmten Datumsgrenze aussetzt, 
scheint uns eher suspekt und läßt Zweifel an der Sensibilität dessen, der 
solche Grenzen praktiziert, aufkommen, 
Der Plan, eine Auswahl aus den Schätzen der Dresdener Museen im 
Kunsthaus zu zeigen, hatte bereits viele Jahre bestanden und ließ sich 
schließlich auf die Juni-Festspiele 1971 hin verwirklichen. Die Anregung 
zu der Ausstellung ging von unserem frühern Vorstandsmitglied Herrn 
Dr. Hans Oprecht aus, der zum schließlichen guten Gelingen durch seine 
Hilfe wesentlich beitrug. 
Es konnte sich natürlich nicht darum handeln, alle berühmten Kunst- 
werke der Dresdener Museen nach Zürich zu bringen, dazu hätte auch 
der Raum im großen Ausstellungssaal des Kunsthauses bei weitem nicht 
ausgereicht. Auch war zu bedenken, daß die Kunstwerke in Dresden ja 
keineswegs magaziniert sind, sondern daß die Museen jedes Jahr von 
Hunderttausenden von Besuchern durchschritten werden. Es konnte sich 
also nur darum handeln, in einer qualitativ möglichst guten Auswahl 
einen Begriff zu geben von dem Reichtum und der Vielgestaltigkeit und 
von dem durch das 18. und beginnende 19. Jahrhundert geprägten Cha- 
rakter dieser Sammlungen. Eine Einschränkung bedeutete dabei, daß die 
Galerie Alter Meister die sehr vernünftige Bestimmung hat, daß eine 
relativ kleine Gruppe der größten Meisterwerke und hochempfindlicher 
Bilder die Galerie — auch innerhalb des eigenen Landes — nicht verlassen 
dürfen. Davon abgesehen aber dürfen wir sagen, daß es dank dem Ent- 
gegenkommen und der begeisterten Mitarbeit unserer Dresdener Muse- 
umskollegen möglich wurde, ein repräsentatives, auf hoher Qualität der
	        
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