S. Gotti, dem wir auch an dieser Stelle für seine Mühewaltung herzlich
danken möchten.
Eine seltene Gelegenheit, den großen französischen Landschafter Claude
Lorrain als Zeichner kennenzulernen, bot eine Ausstellung von 66 Zeich-
nungen dieses Meisters. Es handelte sich um die Blätter eines erst vor un-
gefähr zehn Jahren entdeckten Albums, das wahrscheinlich unmittelbar
nach dem Tode Claudes von einem genauen Kenner seines zeichnerischen
Werkes zusammengestellt wurde. Inzwischen hat ein kalifornischer
Sammler das Album erworben und dem Los Angeles Museum zur Ver-
fügung gestellt. Die außerordentlich gut erhaltenen Blätter wurden sorg-
fältig aus dem Album gelöst und gerahmt. Daß wir den Vorzug hatten,
sie im Kunsthaus auszustellen, verdanken wir der Tatsache, daß die Fak-
simile-Reproduktionen für einen wissenschaftlichen Katalog in Zürich
bei Conzett & Huber in Auftrag gegeben wurden, was natürlich bedingte,
daß die Originale hieher kamen.
Die gleichen Räume, welche für die Ausstellung Claude Lorrains gedient
hatten und die, wie dies für die Ausstellung ‚von Zeichnungen nötig ist,
verdunkelt und mit Kunstlicht versehen waren, wurden anschließend
benutzt, um eine Kollektion von Aquarellen Hans Reichels zu zeigen. Die
52 Werke dieses feinen Künstlers, der mit Klee befreundet war, gehören
dem Kurnsthaus Zürich und bilden einen Teil jenes großzügigen Legates
von Kunstwerken, das 1967 von dem Sammler Willy Junker dem Kunst-
haus gemacht wurde. Während der größte Teil der Gemälde, dem
Wunsche des Donators entsprechend, dauernd ausgestellt sind, war es das
erstemal, daß die Aquarelle Reichels, die aus konservatorischen Gründen
nicht dauernd gezeigt werden können, an das Tageslicht traten. Bei der
Eröffnung der Ausstellung war die Witwe des Künstlers anwesend.
Für das Helmhaus war ursprünglich nur eine Ausstellung vorgesehen, da
von der Stadt keine weitern Termine erhältlich waren, doch kam schließ-
lich verhältnismäßig kurzfristig Ende des Jahres eine zweite von uns ver-