Max Gubler stellte das Bild schon im Februar 1931 in der Ausstellung
«Art Suisse», zu der er als Jüngster eingeladen wurde, in der Galerie
Georges Petit in Paris aus (Nr. 42, Deux musiciens). Er schrieb über das
Hängen seiner Bilder nach Hause: «. . . Ich begann in einer Ecke, rückte
zur Mitte einer Längswand auf, da wurde der Saal schief, später fand man
den Platz für mich, allein gegenüber Hodler. Ich war froh, als ich zurück-
kam, war es so...» Gotthard Jedlicka kaufte das Bild im gleichen Jahr
und stellte es von 1953 an dem Kunsthaus Zürich als Leihgabe zur Ver-
fügung. In seiner Gubler-Monographie (Max Gubler, Frauenfeld 1970)
beschrieb er es als ein Hauptwerk der Pariser Zeit (S. 93-95).
Die weitere Entwicklung der Malerei Max Gublers ist im Kunsthaus an
unmittelbar darauf folgenden Werken zu erkennen: beim Knaben mit der
Trommel (1932, Slg. Mayenfisch) werden die Töne reicher und dichter,
ein Kolorismus beginnt, der Raum bildet hinter dem Knaben eine Ecke,
die schräggestellte Trommel und der Teppich am Boden führen stärker in
die Tiefe; das Frauenbildnis (1932, Geschenk von Edvard Munch) führt,
vom Allgemeinen weg, zu einer näheren, individuellen Wirklichkeit.
Aber das Allgemeine, auf das Max Gubler in den «Sizilianischen Musi-
kanten» wie auf einen Grund zurückging, scheint auch durch die späten
Bilder hindurch, liegt ihnen zugrunde und ermöglichte ihm vielleicht erst,
in seiner Realisierung so weit zu gehen.
Rudolf Frauenfelder