chen Stellen durch. Im Gegensatz zur oberen Bildpartie wirkt die Ober-
fläche pastos, lebhaft, malerisch bewegt und dramatisiert. Das eingezeich-
nete lineare Rechteck gebärdet sich beinahe als Fremdkörper auf diesem
Farbmeer. Unten links bilden Druckbuchstaben das Wort «Zone», das
dem Bild den Titel gab. Rechts die Signatur J.J. Zu diesem rein maleri-
schen Bildfeld treten Objekte: oben eine zu einem liegenden A gebildete
Neonröhre, montiert auf ein liegendes T aus Holz, an dem eine Kette mit
einem Pinsel hängt. Rechts auf der unteren Seite der oberen Bildhälfte
hängt eine Tasse an einem Haken, Wir lesen das Wort «Cup» mit Pfeil.
Der Lichtschalter zur Neonröhre ist einmontiert. Der grau in grau ver-
schwimmenden Bildfläche geben die Objekte eine sparsame Farbigkeit.
Das hölzerne T ist von unten rot bemalt, die weiße Porzellantasse trägt
innen dieselbe rote Farbe und läßt vermuten, daß der Maler mit eben
diesem Rot das Holz bemalte. Außen ist die Tasse mit grauer Farbe be-
spritzt, zufällig, wie sie im Atelier des Malers während der Arbeit am Bild
in der Nähe der Staffelei gestanden hat. Der Pinsel trägt blaue Farbspuren
— eine Farbe, die auf dem Bild sonst nicht vorkommt und vermuten 1äßt,
daß es zumindest nicht der Pinsel ist, der beim Malen dieses Bildes
benutzt wurde. In der Kombination von Malgrund und realen Gegen-
ständen ist das Bild ein sehr charakteristisches (Euvre eines sehr kurzen
Zeitraumes in der Entwicklung von Jasper Johns. Im gleichen Jahr malt
er «Fool’s House», ein Bild mit aufmontiertem Besen, «Out the window
Nr. 2», ein sehr malerisch aufgelockerter Grund mit aufgesetztem Zoll-
stock, oder «In Memory of my feelings» von 1961, in dem Gabel und
Löffel vor einem ähnlich spannungsgeladenen Malgrund hängen wie die
Tasse vor «Zone». Es fällt in die Zeit, da Jasper Johns nach Möglichkeiten
sucht, die Malerei durch Objekte anzureichern, zu verändern, optisch neu
erlebbar zu machen. Jasper Johns ist in erster Linie Maler. Er hat sich nie
in dem Maße für die Integration des Objekts in die Malerei interessiert
wie etwa Rauschenberg oder Jim Dine. Er hat die Malerei immer als das
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Zen