fand denn auch Anklang, der sich, wie zu erwarten, nicht in sensationellen
Besucherzahlen äußerte. Reges Interesse fand auch eine kleine Schau
von Blättern aus einer neuen Publikation von Josef Albers: «Formulation:
Artikulation», die er dem Kunsthaus zum Geschenk gemacht hat. Albers
gibt darin in einer anschaulichen Weise Rechenschaft über seine Kom-
positionsprinzipien.
Zu den Junifestspielen zeigte das Kunsthaus eine umfassende Ausstellung
des malerischen und grafischen Werkes von Lyonel Feininger. Dieser
Deutschamerikaner, der mehr als die Hälfte seines Lebens in Deutschland
lebte und arbeitete, gehört zu jenen Wegbereitern der modernen Kunst,
die zu Anfang des Jahrhunderts ihre entscheidenden Erlebnisse hatten,
deren Schaffen aber in den zwanziger Jahren zur vollen Wirkung kam.
Feininger stammte aus einer Musikerfamilie und wurde zum Studium der
Musik nach Deutschland geschickt, wechselte dann sehr schnell zur Male-
rei über, wobei ihn das Problem der Übersetzung musikalischer Kompo-
zitionsprinzipien ins Bild interessierte. Seine Bilder, die vorwiegend Land-
schafts- und Architekturdarstellungen sind, verraten denn auch seine
Musikalität und bedeuten eine eigene und sehr persönliche Leistung. Da
sein Werk über viele Sammlungen Europas und der Vereinigten Staaten
verstreut ist, hat man relativ selten eine Gesamtschau zu sehen bekom-
men. Das war der Grund, warum wir zusammen mit dem Haus der Kunst
in München diese Ausstellung planten, welche finanziell gesehen die
Kräfte eines einzelnen Museums überstieg. Man darf wohl sagen, daß sich
die Anstrengung gelohnt hat, nahmen doch zahlreiche Besucher die Ge-
legenheit wahr, das Werk Feiningers, das vor allem in Deutschland und
den Vereinigten Staaten sehr bekannt ist, in einer Gesamtschau auf sich
wirken zu lassen.
Fast gleichzeitig mit der Feininger-Ausstellung fand im Kunsthaus eine
der Schweizer Kunst der Gegenwart gewidmete Ausstellung besonderer
Art statt. Der Zentralvorstand der Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer