unheimliche, langsam bewegte Maschinerie schaute oder in einen der
trotz aller Weiträumigkeit auswegslosen Carceri Piranesis. Man darf sich
auch daran erinnern, dass de Sta&l in der Zeit, in der das Bild entstand,
von Hammer und Zange als von Gegenständen, die seine Phantasie an-
regten, spricht. Es wäre aber wohl nicht richtig, wenn man nun das Werk
auf solche dunkeln Aspekte festlegen und darüber die befreiende Kraft
und Differenziertheit der beherrschten und vielschichtigen Komposition,
vor allem aber seine malerische Qualität übersehen wollte. Die Dunkel-
heit des Bildes wird man nicht nur expressiv deuten dürfen, ist doch de
Stael durch sein ganzes Schaffen ein Meister in der Differenzierung der
Schwarz- und Grautöne gewesen, wenn auch die Bevorzugung dunkler
Töne ein besonderes Charakteristikum seiner Bilder aus den vierziger und
frühen fünfziger Jahren ist. Eine weitere Eigenschaft dieser frühen Bilder
ist der sehr pastose Farbauftrag, bei dem zum Teil mit dem Pinsel um-
rissene plastische Farbflächen sich gegeneinander absetzen. Diese Farb-
elemente sind in sich wieder strukturiert und ausgesprochen körperhaft.
Sie haben etwas von Mauerwerk und lassen erkennen, welch sinnliches
Verhältnis der Maler zur Farbe auch als Materie hat. Man mag sich dabei
erinnern, dass de Sta@l die Werke von Chardin ausserordentlich bewun-
derte. Vor gewissen Stilleben dieses Malers, deren Oberfläche an die Kruste
von frischem Brot erinnert, mag de Sta@l darauf aufmerksam geworden
sein, wie ein poröser Farbauftrag, wechselnd mit glatten Pinselstrichen,
es ermöglicht, gleichsam mit Licht zu malen, der Farbmaterie eine Viel-
schichtigkeit und einen lebendig bewegten Reichtum zu geben. In diesen
Zusammenhang gehört es wohl auch, wenn sich der Künstler gelegentlich
äusserte, er werde nicht müde, alte verfallende Häuser in den Strassen
von Paris zu betrachten. Wenn in unserem Bild diese Art von plastischer
Malerei noch im Dienste leidenschaftlichen Ausdrucks steht, so stellte sich
in den folgenden Jahren zusehends eine gewisse Beruhigung ein, eine
stillere Ordnung, die im Zusammenhang mit den sich festigenden Lebens-