Schaffensphasen des Malers exemplarisch GIOVANNI! SEGANTINI
vertritt, um ein bedeutendes Werk bereichert «| MIEI MODELLIL»
worden. ;
Dagmar Hnikova
Daniel Wildenstein, Claude Monet 1840-1881, Biographie
und Catalogue raisonne, Paris 1974, Kat.-Nr. 38.
S.0. Kat.-Nrn. 39, 40.
s.0, Kat.-Nr. 51. Nach diesem Bild zeichnete Monet mit
Feder zwei Vorlagen für die Radierung, die 1865 in
«L’Autographe du Salon» veröffentlicht wurde.
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Giovanni Segantini, geboren 1858, ist noch
zu Lebzeiten international bekannt geworden.
Auch nach seinem frühen Tod 1899 wurde
er nicht vergessen und lebte im Bewusstsein
vieler fort als Maler der Alpen und des
einfachen Bauern- und Hirtenlebens. Da er
in seinem letzten Lebensabschnitt in den
Bündner Bergen tätig war, kommt es immer
wieder vor, dass man den geborenen Italiener
der Schweizer Kunst zurechnet. Solche
Vorstellungen waren für das Fortleben seines
Werkes nicht immer von Vorteil, lag doch die
Versuchung nahe, dieses als Heimatkunst
abzustempeln und damit seine Bedeutung
einzuschränken. In letzter Zeit jedoch findet
das Werk Segantinis stärkere Beachtung,
als dies In den vorangehenden Jahrzehnten
der Fall war; es wird von neuem betrachtet,
und die Kunstgeschichtsschreibung bemüht
sich, Segantini in den grossen Zusammen-
hängen der europäischen Kunst in der
2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu sehen.
Segantini gehört jener Generation von
Künstlern an, die von den Städten und ihrem
Kunstbetrieb wegstrebten und das einfache
Leben, Ursprünglichkeit und urtümliche
Landschaft suchten. Wie dies Gauguin zu-
nächst in der Bretagne, dann in Tahiti tat
oder Van Gogh in seinen Anfängen bei den
nolländischen Bauern, dann aber vor allem in
der Provence, deren Licht sein Schaffen
revolutionierte und ihn, nach einem beispiel-
losen Ausbruch malerischer Tätigkeit, ver-
brannte.
In diesem Sinne wurden die Alpen für
Segantini zum entscheidenden Erlebnis, das
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