Volltext: Jahresbericht 1975 (1975)

zu den Juni-Festwochen war eine repräsen- 
tative Schau des Werkes von Max Gubler. 
Es schien uns richtig und an der Zeit, 
das Werk dieses bedeutenden Zürcher Malers 
der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, 
aus einer gewissen zeitlichen Distanz gesehen, 
als Ganzes zur Anschau zu bringen. Der 
Künstler ist 1973 gestorben, eine schwere 
Krankheit liess jedoch sein Schaffen bereits 
znde der fünfziger Jahre abbrechen. Die 
Ausstellung wollte einen Begriff geben von 
den verschiedenen Phasen und Themen- 
creisen des Schaffens von Max Gubler, 
wobei Wert darauf gelegt wurde, dass 
auch das Spätwerk in seiner oft leiden- 
schaftlichen Aussagekraft gebührend zur Gel- 
tung kam. Bei der Vorbereitung der Ausstellung 
kam uns zustatten, dass ein (Euvre- Katalog 
des Künstlers in Vorbereitung und dass 
ein grosser Teil des Werkes durchfotografiert 
ist. So konnte aus dem Überblick gewählt 
werden, wobei uns die Mitarbeiter des (Euvre- 
Kataloges, die Herren Frauenfelder, Hess 
und Mannhart beratend zur Seite standen. 
Angesichts der Schätzung, deren sich Gubler 
bei Schweizer Sammlern und Kunstfreunden 
erfreut, war es nicht erstaunlich, dass 
die Ausstellung starke Beachtung fand. Was 
uns darüber hinaus erfreulich schien, 
war, dass — wie Presse und private Gespräche 
zeigten — das Phänomen Gubler neu über- 
dacht und gewürdigt wurde. 
Die letzte grosse Ausstellung des Jahres war 
unter dem Titel «Kunstszene Zürich» den 
Zürcher Künstlern der Gegenwart gewidmet. 
Sie war von der Verwaltungsabteilung des 
Stadtpräsidenten gemeinsam mit dem Kunst- 
haus organisiert, wobei nicht nur das 
Kunsthaus, sondern auch das Helmhaus als 
Ausstellungsort diente. 
Das Helmhaus stand uns für zwei Aus- 
stellungen zur Verfügung. Die eine galt dem 
Zürcher Plastiker Otto Müller. Müller ist ein 
Künstler, der im stillen arbeitet, selbst- 
kritisch, kondensierend, nicht mit dem Un- 
gefähren zufrieden. Die Resultate, zu denen eı 
kam, haben dazu geführt, dass ihm 
öffentliche Aufträge zuteil wurden, die ihn 
sehr beanspruchten. So schien es an der 
Zeit, einmal einen Überblick über sein Schaffer 
zu geben, wobei nicht nur der Plastiker, 
sondern auch der Zeichner zu seinem Recht 
kam. Die zweite Ausstellung im Helmhaus 
gab Gelegenheit, die Sammlung Werner 
Coninx zum ersten Mal der Öffentlichkeit 
vorzustellen. Wir gaben der Ausstellung den 
Titel «Figurative Schweizer Kunst des 
20. Jahrhunderts», womit auf der einen Seite 
die Zusammensetzung der Sammlung 
angedeutet, auf der anderen gesagt wurde, 
dass die Absicht besteht, sie als Stiftung der 
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 
Während der langen Dauer der Calder- 
Ausstellung zeigten wir in einem Teil des 
Ausstellungsflügels kleinere geschlossene 
Werkgruppen von zeitgenössischen 
Schweizer Künstlern, nämlich von Carl Bucher 
und Markus Raetz. Von Bucher wurden die 
in den beiden letzten Jahren entstandenen 
Wand- und Bodenstücke aus Polyester 
ausgestellt. Markus Raetz zeigte unter dem 
Titel «Amsterdam, Frühjahr 1973» eine 
höchst eindrucksvolle Folge von Zeichnungen. 
die in der Zeit eines Monats im Hinblick 
auf eine Ausstellung in Amsterdam ent- 
standen ist und von seinem Einfallsreichtum 
und seiner zeichnerischen Originalität 
Zeugnis gibt. Diese beiden Ausstellungen 
waren gedacht als erster Hinweis auf 
die Foyerausstellungen, die nach Eröffnung 
des Erweiterungsbaues durchgeführt werden. 
5
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.