Viertel der Kaufsumme durch kleine und
grössere Spenden zusammengebracht
werden — ein schönes Beispiel dafür, dass
eine Unterstützung der Bestrebungen des
Kunsthauses auch durch bescheidene
Beiträge möglich ist.
Ein weiterer Ankauf konnte ebenfalls nur
dank privaten Spenden gemacht werden.
Frau Dr. Lucy Rudolph und ein weiterer Gönner
ermöglichten den Ankauf einer Waldlandschaft
von Adolf von Menzel. Dieses Bild, dessen
Schönheit und, gerade in der souveränen
Zurückhaltung wirkende, malerische Brillanz
sich nicht aufdrängen, zeigt eine innere
Verwandtschaft mit dem 1974 erworbenen
Werk «Zwei Frauen in der Kirche», 1878, von
Wilhelm Leibl und bedeutet damit eine
erwünschte Verstärkung unserer Gruppe
deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts.
Es ist Immer erfreulich, wenn ein Werk, das
lange Zeit als Leihgabe in der Sammlung hing
und sich darin bewährt hat, dem Museum
geschenkt wird. Ein solcher Fall trat ein, als
Herr Professor Dr. W. A. Jöhr und seine
Schwester, Frau M. Krüger-Jöhr, sich ent-
schlossen, ihr Bild von Claude Monet,
«Le Phare ä Honfleur», 1864, das aus der
Sammlung ihres Vaters, des einstigen verdien-
ten Präsidenten der Zürcher Kunstgesell-
schaft, stammt, dem Kunsthaus zur Feier des
Neubaues zu schenken. Die Frühzeit
Monets war in unserer Sammlung bis jetzt nur
durch «L’homme au parasol» (Bildnis von
Jules Ferdinand Jacquemart, 1837-1880),
1867, vertreten; um so mehr freuen wir uns
nun, dass eine meisterhafte frühe Landschaft
die eindrückliche Gruppe von Monets
Werken in unserer Sammlung wesentlich
arweitert und abrundet.
Eine weitere Leihgabe, die nun zum festen
Bestand der Sammlung des Kunsthauses
gehört, ist das «Tetraptychon T1963-R 18—21»,
1963, von Hans Hartung, das von Herrn
Dr. Willy und Frau Marina Staehelin der Ver-
einigung Zürcher Kunstfreunde zum Geschenk
gemacht wurde. Dieses Werk schliesst eine
Lücke in unserer sonst sehr starken Ver-
tretung der «Ecole de Paris», in der Hartung
bisher gefehlt hat. Das Bild, das, wie der
Name sagt, aus vier Teilen besteht, ist ein sehr
subtiles und geistreich durchkomponiertes
Werk des Künstlers. Ein grossartiges Geschenk
machte auch die Stiftung Jenny und
Georges Bloch mit einem Bild von Picasso
«Baiser», 1969. Dieses Werk, das unbeschadet
seiner Monumentalität die gleichzeitige
intensive Beschäftigung Picassos mit der
Graphik verrät, verstärkt unsere Gruppe von
Picasso-Bildern sehr wesentlich.
Auch zur Kunst in der Schweiz durften wir
neue Schenkungen entgegennehmen;
so bestimmte der Maler Eugen Zeller (1889
bis 1974) testamentarisch, dass das Kunst-
haus aus seinem künstlerischen Nachlass
einige Bilder, Zeichnungen und Lithographien
auslesen dürfe. Wir machten davon gerne
Gebrauch, gehört Zeller doch zu den wenigen
Vertretern der neuen Sachlichkeit in der
Schweiz. Diese Schenkung wird uns Gelegen-
heit geben, 1976 in einer Foyerausstellung
auf Eugen Zellers Werk hinzuweisen.
Es ist kein sehr häufiger Fall, dass der Ankauf
eines Werkes ein Geschenk des Künstlers
zur Folge hat. Franz Eggenschwiler, von dem
1974 ein Objekt «Diesseits-Jenseits»,
1971/73, für die Sammlung erworben wurde,
hat uns nun dieses Jahr mit einem weiteren
Werk «Teichobjekt», 1971, bedacht.