Volltext: Jahresbericht 1976 (1976)

sich zuerst In der Graphik. Schwerpunkte der Aus- 
stellung bildeten die vollständigen Graphikfolgen 
von 1919 bis 1922: «Die Hölle», « Stadtnacht», 
«Der Jahrmarkt» und « Berliner Reise», in denen 
Beckmann die sozialen und geistigen Missstände 
der Nachkriegsgesellschaft geisselte und in denen 
er das Thema vom «Welttheater» zum erstenmal 
formulierte. Die Kunst Max Beckmanns begegnet 
in letzter Zeit zunehmendem Interesse, wohl nicht 
zuletzt infolge der wachsenden Bedeutung der 
neuen Formen des Realismus. Das zeigte sich auch 
immer wieder in den an die öffentlichen Führungen 
anschliessenden lebhaften Diskussionen. 
Ausstellungen im Foyer 
Es ist unsere Absicht, die Foyer-Ausstellungen 
möglichst vielseitig zu gestalten. Es soll keine 
Richtung bevorzugt werden, Künstler aller 
Generationen sollen zum Zuge kommen. Die im 
Jahre 1976 gemachten Erfahrungen zeigen, dass 
dieses Konzept richtig ist, dass aber auch die räum- 
liche Plazierung des Foyers ausserordentlich günstig 
ist, da es sich im normalen Museumsrundgang 
zwangslos einfügt; und gerade weil das Foyer rege 
besucht wird, ist es wichtig, dass sich keinerlei 
Eintönigkeit einschleichen kann. Als erste haben 
die Malerinnen der Sektion Zürich der GSMB+K 
Gastrecht im Foyer genossen, während die Sektion 
Zürich der GSMBA ihre Mitglieder aufforderte, 
Zeichnungen einzusenden. Die geometrische Kunst 
kam mit Florin Granwehr, Marguerite Hersberger 
und Jenny Losinger zum Zug, die figurative mit 
Paul Bodmer und Eugen Zeller. In Richtung einer 
fantastischen Gegenständlichkeit gingen die Bilder 
und Plastiken von Trudi Demut und die Zeichnunger 
von Karl Guldenschuh, der während der Dauer der 
Ausstellung eine acht Meter lange gezeichnete 
Wand gestaltet hat. Die der Produga angehörigen 
Künstler waren dem kritischen Realismus verpflich- 
tet, während die Arbeiten der Schüler der F+F, 
Schule für experimentelle Gestaltung, die Konzept- 
kunst und auch die sogenannte « Body Art» bevor- 
zugten. 
Ausstellungen in der Photo-Galerie 
Die Zusammenarbeit mit der Stiftung für die 
Photographie hat sich in den fünf von diesem 
Gremium vorbereiteten Ausstellungen aufs beste 
bewährt. Positive Reaktionen auf die Entwicklung 
der Photo-Galerie konnten während des Jahres 
immer wieder registriert werden. Die Tatsache, dass 
die einzelnen Gattungen, so beispielsweise die 
Malerei und die Photographie, in unserem Jahr- 
hundert und erst recht im Zeitalter des Hyper- 
realismus eine sehr enge Verbindung eingegangen 
sind, hat zweifellos die Bereitschaft, in einem Kunst- 
museum auch Photographien zu sehen, begünstigt. 
Nur die Ausstellung, die dem photographischen 
Schaffen von Constantin Brancusi gewidmet war, 
wurde nicht von der Stiftung für Photographie, 
sondern vom Kunsthaus vorbereitet. 
F.B. 
3C
	        
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