wurden die Öffnungszeiten neu überdacht. Das
Kunsthaus ist seit März von Dienstag bis Freitag
durchgehend von 10 bis 21 Uhr geöffnet; der in der
ersten Zeit noch etwas zögernde Besuch zwischen
17 und 20 Uhr (früher war um diese Zeit das Kunst-
haus geschlossen) hat im Laufe der Monate merk-
lich zugenommen. Neu belebt wurden der Museums-
shop und die Kaffeebar; diese beiden Dienst-
leistungen haben sich bereits sehr gut eingeführt.
Um den Kontakt mit dem Publikum zu fördern,
wurde die Einrichtung «Das Kunsthaus gibt Aus-
kunft» geschaffen; jeden zweiten Dienstag des
Monats stehen zwischen 17 und 18 Uhr zwei Ver-
treter der Leitung des Kunsthauses für Fragen
jeglicher Art zur Verfügung. Zahlreiche Orientie-
rungshilfen, wie Hausbeschriftung, Wegweiser,
Floorplans, Informationsblätter in einzelnen Samm-
lungsräumen, erleichtern den gezielten Rundgang
durch unser Haus. Schliesslich hat es der Erwei-
terungsbau ermöglicht, den bereits seit längerer
Zeit bestehenden Kontakt mit der «Stiftung für die
Photographie» zur permanenten Zusammenarbeit
werden zu lassen, wovon einerseits die Ausstellun-
gen in der Photo-Galerie zeugen, andererseits die
in der Entstehung begriffene Photosammlung der
Stiftung, die dem interessierten Benutzer auf An-
frage hin im Lesesaal zur Verfügung steht.
Dank schuldet die Zürcher Kunstgesellschaft dem
zurückgetretenen Direktor Dr. Rene Wehrli. Dass
das Kunsthaus Zürich heute, in internationalem
Rahmen gesehen, einen markanten Stellenwert in
der Museumslandschaft einnimmt, ist in wesent-
lichem Masse sein Verdienst. Diese Verdienste
haben in der Generalversammlung 1976 der Stadt-
präsident von Zürich, Dr. Sigmund Widmer, der
Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, Dr. Carlo
von Castelberg, und der neue Direktor, Dr. Felix
Baumann, gewürdigt. In diesem Jahresbericht finde!
der Leser im Kapitel « Kunstgesellschaft» noch
einmal einen Rückblick auf die Tätigkeit von
Dr. Rene Wehrli.
Am 26. September 1976 ist Professor Dr. Leopold
Ruzicka verstorben. Das Kunsthaus Zürich verlor mit
ihm einen seiner bedeutendsten Gönner. Die 1949 er-
richtete Ruzicka-Stiftung mit Werken holländischer
und flämischer Meister des 15. bis 17. Jahrhunderts
hat mit ihrem Bestehen, dank der hervorragenden
Qualität ihrer Sammlung, immer wieder zahlreiche
Besucher aus dem In- und Ausland in unser Haus
geführt. Professor Ruzicka war von 1950 bis 1969
Mitglied des Vorstandes der Zürcher Kunstgesell-
schaft und von 1957 bis 1969 Präsident der Biblio-
thekskommission. Die Kunstgesellschaft ist diesem
Gönner zu ausserordentlichem Dank verpflichtet, und
sie wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Leider schliesst die Jahresrechnung 1976 mit einem
grossen Defizit ab. Es wird für die kommenden
Jahre ein vordringliches Anliegen von Vorstand und
Direktion sein, diese Rechnung mit gezielten Spar-
massnahmen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Diese Kehrseite der Medaille darf aber nicht die
berechtigte Freude über das im Jahr 1976 Erreichte
verdüstern, sie soll vielmehr Ansporn sein, die
kreative Leistung aller am Kunsthausbetrieb Betei--
ligten zu fördern; allen diesen Beteiligten, die 1976
Überdurchschnittliches geleistet haben, sei eben-
falls herzlich gedankt.
F.B