auf die Sammlung des Kunsthauses gewirkt. Die
1952 gezeigte Ausstellung « Malerei in Paris —
1eute» gab den Anstoss, wichtige Werke von
De Stael und Soulages zu erwerben; die abstrakt-
axpressive Malerei der fünfziger Jahre ist seither zu
ainem Schwerpunkt der Sammlung geworden. Die
1962/63 veranstaltete Ausstellung «Alberto Gilaco-
metti» hat die Idee der 1966 ins Leben gerufenen
Alberto Gilacometti-Stiftung angeregt, und der
1973 begründete Saal Marc Chagall wäre wohl
<xaum zustande gekommen ohne die sechs Jahre
vorher durchgeführte Retrospektive dieses Künstlers.
Ähnliches gilt für Max Gubler, den Dr. Wehrli
1952/53 und 1975 ausstellte, und Helen Dahm
"Ausstellungen 1953 und 1963). Es war Dr. Wehrli
vergönnt, dass er beim Ausbau der Sammlungen in
ausgiebigem Masse mit der Unterstützung privater
3Öönner rechnen konnte. Alle grossen Akzente, die
ar in der Sammlung setzen konnte, waren nur dank
grosszügigen Hilfeleistungen dieser Mäzene, die
hm als Freunde auch persönlich nahestanden,
möglich. Es sei in diesem Zusammenhang vor allem
an den Werner und Nelly Bär-Saal erinnert, der
1966 eröffnet werden konnte und seither rund 20
Meisterwerke der Plastik unseres Jahrhunderts
umfasst. Dem Ausbau der Plastiksammlung galt
stets sein besonderes Interesse; In den früheren
Jahren seiner Amtszeit hat er vor allem auch die
Abteilungen der Antike und des Mittelalters er-
weitert. Die Kunst der zeitgenössischen Schweizer
Künstler wurde stetig gefördert. Als 1957 der
Sammler Dr. Hans E. Mayenfisch starb, der bereits
zu Lebzeiten seine umfangreiche Sammlung von
Werken ihm nahestehender Künstler dem Kunsthaus
vermacht hatte, eröffnete die Stadt Zürich durch die
Schaffung des Sammlungsfonds Il die Möglichkeit
eines kontinuierlichen Aufbaus einer umfassenden
Darstellung des hiesigen Kunstschaffens. Bei all
diesen Bestrebungen war es Dr. Wehrlis ständiges
Prinzip, «non multa, sed multum» zu erwerben;
das heisst, er bemühte sich stets, wichtige Einzel-
werke in die Sammlung aufzunehmen, aus der
Erkenntnis heraus, dass diese einen Künstler oft
besser zu vertreten vermögen als eine grössere Zahl
von kleineren Arbeiten.
Die letzten Amtsjahre von Dr. Wehrli waren ge-
kennzeichnet durch umfangreiche personelle und
administrative Neuerungen. Aus dem noch bis in
die sechziger Jahre beinahe familiären Betrieb des
<unsthauses wurde eine straffere Organisation,
ıhne die ein zeitgemässes Museum nicht vorstell-
Dar wäre.
Dr. Wehrli trat unmittelbar nach den Eröffnungs-
feierlichkeiten des Erweiterungsbaues zurück;
Dr. Felix Baumann, der vom Vorstand am 29. No-
vember 1974 als Nachfolger gewählt worden war,
übernahm die Verantwortung für die Leitung des
Kunsthauses; in seiner Sitzung vom 11. März 1976
ernannte der Vorstand Frau Dr. Erika Gysling-
Billeter zur Vizedirektorin.
Es ist eine erfreuliche Tatsache, dass unsere Be-
strebungen, den Mitgliederbestand zu erhöhen, von
Erfolg gekrönt waren. Er vergrösserte sich bis zum
31. Dezember gegenüber dem Vorjahr (3969) um
376 Mitglieder auf 4345. Der Kollektivmitglieder-
bestand blieb mit 23 Mitgliedern gleich wie im
Vorjahr, der der Juniorenmitglieder erhöhte sich auf
595 (1975: 236).
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