«Homage to the Square < Gray Question», 1963
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde) und «Homage
to the Sauare «Red Reminden», 1964, ergänzen
ainander in vollkommener Weise und erleichtern
dem Betrachter das Lesen der vordringlichen Pro-
blemstelluna von Albers: der «Interaction of Color»
Es ist unser Bestreben, unsere Abteilung der geo-
metrisch-konstruktiven Kunst auszubauen, da
bekanntlich diese Richtung für Zürich von beson-
derer Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang
müssen die beiden Werke von Albers, aber auch
das Bild « Komplementäre Gruppen durch sechs
horizontale systematische Farbreihen», 1950—76/2,
von Richard P. Lohse, das die Kunstgesellschaft
erworben hat, gesehen werden. Es ist nicht zu ver-
schweigen, dass Lohse im Museum der Stadt
seines Wirkens zuvor untervertreten war; die Kunst-
gesellschaft besass bis 1977 nur ein Bild des
Künstlers, wobei erfreulicherweise das wichtige
Frühwerk « Konstruktion mit Dreiecken», 1942, seit
1948 als Leihgabe der Stadt Zürich im Kunsthaus
gezeigt werden kann. Aus Freude über den Ankauf
des erwähnten Bildes hat uns Herr Lohse von Carlo
Vivareili «Vermengung von 4 gleich grossen qua-
dratischen Farbflächen», 1968/73, geschenkt und
ist damit unserem Wunsch, die Abteilung der
Zürcher Konkreten auszubauen, entgegengekommen.
Neben der Erwerbung von «Red Reminder» von
Josef Albers betraf der wichtigste Ankauf der
Kunstgesellschaft das Mobile « Cinq blancs, un
rouge», 1973, von Alexander Calder. Dieses Werk
wurde anlässlich der Calder-Ausstellung im Som-
mer 1976 über dem Vorplatz des Kunsthauses
plaziert; es hat sich in der Folge in dieser Umgebung
so gut eingelebt, dass die Sammlungskommission
es nicht mehr missen wollte. Dank den ziel-
strebigen Verhandlungen des Präsidenten unserer
Sammlungskommission ist es gelungen, dieses
Hauptwerk des Künstlers aus seiner späteren Zeit
zu einem sehr vorteilhaften Preis zu erwerben,
wobei Herr W. Gantenbein und Herr Th. Hotz durch
Spenden den Entschluss der Sammlungskommis-
sion erleichtert haben. Es ist zu begrüssen, dass
dank dem Calder-Mobile das Kunsthaus als
Museum sich stärker gegen aussen zur Darstellung
bringen kann. In diesem Zusammenhang darf
auch die grosse Betonplastik «La fanfare» von
Robert Müller genannt werden, die als Geschenk der
Walter Bechtler-Stiftung an die Stadt Zürich im
Berichtsjahr eingeweiht werden konnte. Obwohl in
der Presse zuweilen Bedenken wegen der Plazie-
rung dieser Plastik von ausserordentlicher Aus-
strahlung geäussert wurden, sind wir überzeugt
davon, dass der Standort glücklich gewählt ist;
der Vorplatz des Kunsthauses, der zuvor ohne
optische Begrenzung In den von dauerndem Ver-
kehr beherrschten Heimplatz auslief, hat spürbar an
Geschlossenheit gewonnen, wobel eine Platz-
reserve für die Aufstellung von Bildwerken in
Zusammenhang mit wechselnden Ausstellungen
nach wie vor vorhanden ist. Wir sind der Über-
zeugung, dass ein modernes Museum sich In seine
Umgebung integrieren und den Passanten durch
die Präsentierung von Kunstwerken ausserhalb der
eigentlichen Museumswände ansprechen soll.
Neben den bereits früher auf dem Heimplatz auf-
gestellten Plastiken zeichnen sich die Werke von
Calder und Robert Müller durch diese Signal-
funktion aus. Dasselbe gilt für Wilfrid Mosers
Plastik « Caliban», 1971/77, die uns der Künstler
geschenkt hat und die die Fassaden der Kunsthaus-
bauten gegen die Rämistrasse mit ihrem leuch-
tenden Rot-weiss-Farbklang belebt.
Besonders erfreulich ist, dass mit Robert Müller und
Wilfrid Moser zwei markante Vertreter des gegen-
wärtigen Kunstschaffens in der Schweiz das
Erscheinungsbild der Kunsthausliegenschaft
wesentlich mitprägen, ist doch der Ausbau der den
Schweizer Künstlern gewidmeten Abteilung seit
3estehen unseres Hauses stets ein wesentliches
Anliegen gewesen. Auch diese Bestrebungen