Volltext: Jahresbericht 1980 (1980)

Ausstellungen 
das heisst beinahe die gesamte Produktion, die im 
Laufe der letzten 10 Jahre entstanden ist, was darauf 
hinweist, dass die Umsetzung der Fotovorlage in ein 
beinahe altmeisterlich gemaltes Bild bei Gertsch ein 
sehr langwieriger und arbeitsintensiver Prozess ist. Die 
Ausstellung beeindruckte vor allem durch ihre gross- 
zügige und weiträumige Präsentation, die Franz 
Gertschs Intention, das «knisternde Leben)» im Bild ein- 
zufangen oder, anders ausgedrückt, «Bildräume als 
Lebensräume zu schaffen), treffend zur Geltung brachte 
Die Ausstellung wurde vom Kunstmuseum Hannover 
übernommen. 
Hauptausstellungen 
Bis zum 3. Februar dauerte die bereits im letzten Jahres- 
bericht besprochene Ausstellung «Weich und plastisch» 
Während der letzten Öffnungstage hat die Topic- 
Film AG den Film «Soft Art) mit Kommentar von Frau 
Dr. E. Billeter in der Ausstellung gedreht, der anlässlich 
des Internationalen Film- und TV-Festivals in New York 
mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden ist. 
Über die gleichzeitig mit der Gertsch-Ausstellung 
durchgeführte Werbeveranstaltung «Dada in Zürich) 
wurde ausführlich im Kapitel Sammlung berichtet. 
Als Beitrag zu den Junifestwochen zeigten wir die 
grosse Retrospektive über das Schaffen von Ernst 
Ludwig Kirchner, die von der Nationalgalerie Berlin zurr 
100. Geburtstag des Künstlers vorbereitet worden war. 
Es ging den Veranstaltern darum, Kirchner nicht nur als 
deutschen Expressionisten, sondern als europäische 
Erscheinung der ersten Jahrhunderthäifte hervortreten 
zu lassen. Im Katalogvorwort heisst es: «Aus diesem 
Grunde schien uns wichtig, das Werk Kirchners nicht, 
wie es gewöhnlich bei solchen Anlässen geschieht, 
zu problematisieren und damit peripher zu belasten, 
sondern auf seinen unverwechselbaren und gültigen 
Kern zu reduzieren. Wir wollten noch einmal die 
wichtigsten Arbeiten Kirchners zusammentragen und 
sie gleichsam in einer absoluten Chronologie In 
gebündelter Kraft strahlen lassen.» Dass diese Absicht 
von einem überaus zahlreichen Publikum verstanden 
und honoriert wurde, ist der Besucherstatistik dieses 
Berichtes zu entnehmen. Die Ausstellung, die in Berlin, 
München, Köln und Zürich gezeigt wurde, präsentierte 
sich an allen Stationen in jeweils leicht modifizierter 
Form; in Zürich wurde Kirchners Davoser Zeit durch 
einige Werke, die an den andern Orten nicht zu sehen 
waren, besonders eindrücklich hervorgehoben. 
Mit der Mitte Februar eröffneten Ausstellung «Schwei- 
zer Museen sammeln aktuelle Schweizer Kunst) ver- 
suchten wir aufzuzeigen, in welcher Weise sich das 
gegenwärtige Kunstschaffen in der Schweiz in 
12 Museen aus allen Landesteilen spiegelt. Die Aus- 
wahl der gezeigten Werke wie auch die Definition des 
Begriffes caktuell wurde bewusst den Betreuern der 
eingeladenen Institute überlassen, damit regionale 
Unterschiede und individuelle Stellungnahmen der 
Museumsleiter sichtbar wurden. Dadurch, dass diese 
aufgefordert waren, im Katalog persönliche State- 
ments zu schreiben sowie auch über die finanziellen 
Bedingungen des Sammelns Auskunft zu erteilen, 
ist der Katalog zu einem informativen Dokument 
geworden. Die in den Medien stark beachtete und 
überwiegend positiv gewürdigte Veranstaltung wurde 
von Pro Helvetia unterstützt und vom Musee Cantonal 
des Beaux-Arts in Lausanne übernommen. 
Die alljährlich durchgeführte Überblicksausstellung 
über das Schaffen eines lebenden Schweizer Künstlers 
galt im Berichtsjahr dem Werk von Franz Gertsch, der, 
international gesehen, einer der bedeutendsten Foto- 
realisten ist. Die vom Künstler selbst konzipierte Der Titel der nächsten Ausstellung «Reliefs - Form- 
Ausstellung umfasste 13 sehr grossformatige Bilder, probleme zwischen Malerei und Skulptur im 20. Jahr-
	        
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