1980 war für das Kunsthaus ein gutes und ereignis-
reiches Jahr. Gut deshalb, weil wir unsere selbst-
gesteckten Ziele weitgehend erreicht haben.
Das wohl ambitiöseste Projekt betraf den Aufbau einer
repräsentativen Dada-Sammlung. Dadurch, dass die
Aktion insbesondere dank der spontanen Hilfsbereit-
schaft privater Mäzene zu einem positiven Abschluss
geführt werden konnte, erfüllte sich ein langgehegter
Wunsch: dass das Museum in derjenigen Stadt,
von der die Dada-Bewegung ausgegangen ist, ein
Zentrum und Studienort des Dadaismus werde.
Als ebenso erfreulich ist die Tatsache zu erwähnen,
dass die Sammlung zusätzlich zur gelungenen Dada-
Aktion durch eine Reihe bedeutender Werke ergänzt
werden konnte, die andere Schwerpunkte, vor allem die
internationale Plastik des 20. Jahrhunderts und im
speziellen die Alberto Giacometti-Stiftung, verstärken.
Interesse weiter Kreise an einer dauernden Verbindung
Mit dem Kunsthaus ausbaufähig ist.
Vorstand und Direktion sind dankbar dafür, dass 1980
sicher auch mit einer Prise Glück - für das Kunsthaus
keine nennenswerten Schwierigkeiten gebracht hat.
Dies betrifft nicht zuletzt auch den günstigen Rech-
nungsabschluss, der durch interne Sparmassnahmen,
aber auch dank der uneigennützigen Förderung durch
orivate Gönner und der verständnisvollen Haltung
der Behörden so gestaltet werden konnte, dass der
Ausblick in die Zukunft ermutigend ist. Es sei an dieser
Stelle allen, die sich für unser Kunsthaus tatkräftig
Und grosszügig eingesetzt haben, herzlich gedankt.
-B
Auch die Ausstellungen konnten mehrheitlich grossen
Erfolg verzeichnen. Natürlich sind die ausserordentlich
hohen Besucherzahlen, die vor allem die Attraktivität
des Ausstellungsprogramms spiegeln, ein erfreuliches
Ergebnis. Wenn der Schreibende diesen Tatbestand
fast etwas beiläufig erwähnt - es würde nicht schwer-
fallen, diese Einleitung zum Jahresbericht unter das
Motto «Rekordjahn zu stellen -, so geschieht dies aus
dem Wissen heraus, dass Rekorde nicht beliebig
wiederholbar sind und auch wenig über die effektive
Bedeutung und Wirkung einer Ausstellung aussagen.
Es ist jedoch eindeutig positiv, wenn den Ausstellungen
eine so grosse Ausstrahlung eigen ist, dass manche
Besucher, die möglicherweise seit Jahren kein Museum
mehr aufgesucht haben, sich angesprochen fühlen, die
sogenannte Schwellenangst zu überwinden, um einen
sarneuten Kontakt mit der Institution, Museum zu
finden. Und es ist zu hoffen, dass es nicht bei einer
sinmaligen Begegnung bleibt. Dass diese Hoffnung
berechtigt ist, geht daraus hervor, dass unsere Mitglie-
derwerbeaktion, die wir im Oktober während der
Dauer der China-Ausstellung durchgeführt haben,
Jberaus erfolgreich war und bestätigt hat, dass das