Graphische Sammlung
und Bibliothek
Seit einiger Zeit konnten wir feststellen, dass die
Kunsthausbibliothek nicht nur von ihrem Stamm-
publikum aufgesucht, sondern vermehrt von jünge-
ren Besuchern konsultiert wird. Es ist zu vermuten.
dass die steigende Zahl von Studenten, Kunstge-
werbeschülern und Schülern unter anderem mit
unserer Entwicklung zu einer Spezialbibliothek für
moderne Kunst zusammenhängt. Im vergangenen
Jahr fanden sogar einige Seminarveranstaltungen
im Lesesaal der Bibliothek statt. Die Stunden vor
der offiziellen Öffnungszeit wurden benutzt, um mit
den Originalen der Graphischen Sammlung zu ar-
beiten oder um sich in der Literatursuche zu The-
men der aktuellen Kunst zu üben.
Im Frühjahr 1981 wurde die Bibliothek der Stiftung
für die Photographie in die Kunsthausbibliothek
integriert und zur Benutzung freigegeben. Voraus-
setzung dafür war, dass alle Publikationen — zu-
sätzlich zu unserer regulären Bibliotheksarbeit —- von
unserer Bibliothekarin inventarisiert und katalogisiert
wurden. Die Bestände der Stiftung für die Photo-
graphie sind durch die Zusatzsignatur «Ph)y sowie
durch ein grünes Schild gekennzeichnet worden.
Ein wichtiger Bestandteil der Kunsthausbibliothek
sind die Sammlungskataloge von Museen und Pri-
vatsammlungen. 1981 konnten zahlreiche Neuer-
scheinungen auf diesem Gebiet angeschafft
werden: zum Beispiel Neue Pinakothek München,
Kupferstichkabinett Berlin, The Armand Hammer
Collection Los Angeles, Wilhelm Lehmbruck-Museum
Duisburg, Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunst-
halle Karlsruhe, Complete illustrated catalogue of
the National Portrait Gallery London, Catalogue of
the Tate Gallery’s Collection of modern art London.
Victoria and Albert Museum London, San Carlos
Museum Mexico City, Frida Kahlo Museum Mexico
City, Ashmolean Museum Oxford, Schweizerisches
Landesmuseum Zürich, Metropolitan Museum of
Art New York.
1981 ist die Kunsthausbibliothek reich beschenkt
worden. 180 Bücher kamen durch Legat von Herrn
Dr. Hermann Budich, Zürich, zu uns. Die Pestalozzi-
gesellschaft überliess uns 14 aus ihren Beständen
ausgeschiedene Kunstbände. Der Graphis-Verlag
Zürich schenkte uns 14 grössere Kunstbücher.
Durch Legat von Herrn Dr. Jacobi kamen 61 Bücher
und Broschüren über Joachim Ringelnatz an die
3ibliothek. Das ist, zusammen mit den ebenfalls ge-
schenkten bibliographischen Dokumenten, die ge-
samte Literatur über Ringelnatz, so dass wir auf
diese Weise über ein eigentliches Ringelnatz-Archiv
verfügen.
Frau Louise Glarner liess der Kunsthausbibliothek,
zusammen mit dem Nachlass der Bilder und Zeich-
nungen von Fritz Glarner, folgende Dokumentation
zukommen: 175 Bücher, Zeitschriften, Kataloge, 274
Zeitungsausschnitte, Einladungskarten, Briefe, 877
Amateurphotographien, 12 Notizbücher, 144 Briefe
und Karten an Fritz Glarner.
in der Graphischen Sammlung wurde unsere An-
schaffungspolitik, druckgraphische Gesamtwerke
3inzelner wichtiger Künstler zu sammeln, mit der Er
werbung des grössten Teils der Druckgraphik von
Dieter Roth fortgesetzt. Der Künstler selbst half uns
mit grossem Engagement dabei. Grosszügige finan-
zielle Unterstützung dieser Hauptanschaffung des
Jahres 1981 erhielten wir vom Schweizerischen
Bankverein Zürich, von der Dr. Adolf Streuli-Stiftung
und von der Stanley Thomas-Johnson-Stiftung. In
den Hinweisen auf die Neuerwerbungen soll auf die
Graphik Dieter Roths näher eingegangen werden.
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