Auch die Bibliothek ist dieses Jahr wieder reich be-
schenkt worden. Herr Dieter Roth überliess uns im
Anschluss an die 1981 vom Kunsthaus organisierte
Ausstellung seiner Graphik im Helmhaus 28 der
dort gezeigten Artist Books sowie 31 Schallplatten,
die zum grossen Teil in Eigenproduktion entstanden
sind. Damit ist das Dieter Roth-Archiv im Kunst-
haus, das neben den Bildern den grössten Teil
seiner Druckgraphik und seiner Artist Books sowie
seine gesamten Videotapes umfasst, nun auch
durch das Medium Schallplatte erweitert. Die
Schallplatten konnten im Berichtsjahr als «Non book
material) inventarisiert werden, nachdem unsere
Bibliothekarin, Frau Susanne Häni, ein Fortbildungs-
seminar über die Arbeit mit Tonträgern besucht
hatte, das von der Vereinigung Schweizer Bibliothe-
kare angesichts der neuartigen Probleme mit neuen
Materialien veranstaltet worden war. Weitere
Geschenke kamen von Frau Olda Kokoschka mit
An Geschenken durften wir 1982 ausser der gross-
zügigen Zuwendung des Migros-Genossenschafts-
bundes von Frau Emmy Graeser acht graphische
Blätter von Camille Graeser und eine Graphikmappe
mit verschiedenen Künstlern entgegennehmen.
Damit ist Camille Graeser nach früheren Ankäufen
und Schenkungen sehr gut in der Sammlung ver-
treten und verstärkt die Gruppe der Zürcher
Konkreten. Frau Madeleine Kemeny ergänzte ihre
letztjährige Schenkung von 92 Zeichnungen von
Zoltan Kemeny durch drei Skizzen zu dem Relief
(«Elements en Liberte&>, das sich im Besitz des Kunst-
hauses befindet. Herr Georges Bloch schenkte uns
vier Photographien von Picasso und zwei Plakate
mit persönlichen Widmungen von Picasso. Von
Herrn Dieter Roth erhielten wir zwei Zeichnungen zu
dem im letzten Jahr angekauften Gobelin <Bertorelli
B'» sowie zwei graphische Blätter. Die Galerie
Gimpel-Hanover/Andre Emmerich schenkte uns
einen Siebdruck von Max Bill, Herr und Frau Noser
ein Pastell von Bernhard Lüthi und Frau Madeleine
Wolf eine Graphikmappe von Rene Myhra. Für alle
diese Schenkungen sind wir sehr dankbar.
den beiden Büchern mit Originalgraphik von
Kokoschka «Penthesilea>» von Kleist und «Die Frö-
sche) von Aristophanes. Herr Hans Bolliger
schenkte uns vier Bücher mit Originalgraphik und
30 weitere Bücher und Kataloge, Frau Franz Richarc
35 kunsttheoretische Bücher, die Pestalozzigesell-
schaft 15 Kunstbände und der Graphis-Verlag
15 Kunstbücher.
Unsere Neuanschaffungen konzentrierten sich wie
bisher auf die Literatur zur Kunst des 20. Jahr-
hunderts, insbesondere zur aktuellen Kunst.
Erweitert wurden ausserdem die Bestände an
Sammlungskatalogen und (Euvrekatalogen. Die
Handbibliothek ergänzten wir vor allem bei den
Gruppen «Lexika Kunst und Künstlern, «Bibliogra-
phien» und «Handbücher. Bei den Zeitschriften
kamen acht neue Abonnemente hinzu. Die Bestände
an Artist Books wurden erheblich vergrössert, und
mit einigen wichtigen Werken wurde auch unsere
Dada-Dokumentation ergänzt. Regelmässig auf derr
laufenden gehalten wird unsere Picasso-Bibliothek,
welche fast die gesamte Picasso-Literatur umfasst.
Die Videothek wude dieses Jahr vor allem von Stu-
denten eifrig benutzt. Verschiedene Seminare der
Universität und der ETH, die im kleinen Vortragssaal
des Kunsthauses stattfinden konnten, stützten sich
auf unsere Bestände an Videobändern. Diese stellen
inzwischen eine ausgebaute Sammlung dar, in der
die wichtigsten Künstler der Pioniergeneration der
siebziger Jahre, der mittleren Videogeneration
sowie die Jüngeren Videokünstler der sogenannten
dritten Generation repräsentativ vertreten sind. Die
Neuankäufe dieses Jahres erfolgten zum Teil aus
den vom Kunsthaus veranstalteten Videozyklen.
Wichtige Einblicke in die neueren Entwicklungen
bei Jungen Videokünstlern erhielten wir auf dem
Videofestival, das 1982 in Locarno stattfand und au?
dem die Vertreter aller Länder die besten Videopro-
duktionen ihrer Nation aus den letzten zwei Jahren
vorführten.
UF
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