Full text: Jahresbericht 1982 (1982)

Die Medien haben gegen Ende des Berichtsjahres 
bereitwillig - und sich möglicherweise mit uns 
freuend (?) - die Meldungen verbreitet: Erfolgsjahr 
für das Kunsthaus! Matisse schlägt alle Rekorde! 
Es war ein Rekordjahr, und wir empfinden Genug- 
tuung darüber. Aber: wir bleiben uns bewusst, dass 
zu Erfolg auch immer eine gute Dosis Glück gehört, 
dass Rekorde nicht beliebig wiederholbar sind, dass 
hohe Besucherzahlen ein zwar erwünschter Grad- 
messer der Popularität eines Institutes sind, jedoch 
nicht das einzige Kriterium in der Beurteilung der 
Aktivitäten eines Museums darstellen. Selbstver- 
ständlich wirken sich eindrückliche Besucherstatisti- 
ken in der Öffentlichkeit, nicht zuletzt auch bei den 
Vertretern der Behörden, positiv aus; sie garantie- 
ren, dass die finanzielle Situation am Ende des 
Rechnunasiahres zu keiner Besorgnis Anlass gibt 
Der ideelle Gehalt eines Ausstellungsprogramms 
lässt sich jedoch nicht anhand der Besucherzahlen 
ablesen. Wenn wir dies betonen, dann aus dem 
Bewusstsein heraus, dass es in hohem Masse un- 
gerecht wäre, Veranstaltungen, die nicht von äusse 
rem Erfolg gekrönt sind, geringer einzustufen. Die 
deutsche Sprache sagt es zutreffend: «von Erfolg 
gekrönt». Erfolg ist die natürlich willkommene Zu- 
gabe, die Kopfbedeckung. Das Produkt, in unserem 
Fall Ausstellungen oder andere Veranstaltungen, sie 
sind der Kopf, das Zentrum, das Ziel all unserer 
Bemühungen, das, wenn es die Gunst der Stunde 
will, auch einmal «gekrönt» wird. Freuen wir uns 
über die Kopfbedeckung, lassen wir uns aber von 
ihr nicht blenden - denn bleibt sie einmal aus, mag 
es wohl sein, dass ein rauherer Wind um die Ohren 
pfeift, der wie die Bise um so deutlicher die Kon- 
turen «des Zentrums) in Erscheinung treten lässt 
sehr zufriedenstellend ist - dass zum Beispiel drei 
Ausstellungen, die Anfang 1983 in Deutschland zu 
den beachtetsten und meistdiskutierten gehören, 
vom Kunsthaus realisiert worden sind: «Matisse) 
und «Der Hang zum Gesamtkunstwerk)» in Düssel- 
dorf, «Ferdinand Hodlen in Berlin (im Spätsommer 
1983 in Zürich). Herzlicher Dank gebührt der gros- 
sen Zahl von Freunden unseres Hauses, die als Mä 
zene uns immer wieder reich beschenken oder als 
Mitglieder in unseren zahlreichen Gremien wertvolle 
Zeit und Arbeitskraft zum Wohl des Kunsthauses in 
vestieren. Es ist uns schliesslich eine Freude, dank- 
bar zu erwähnen, dass auch die Behörden von 
Stadt und Kanton Zürich unseren Anliegen trotz 
schwierigeren Zeiten, die bekanntlich im Zeichen 
der Sparmassnahmen stehen, verständnisvoll ge- 
genüberstehen; dass wir die für 1983 vorgesehene 
Kürzung des städtischen Subventionsbeitrages um 
3,5% vorerst einmal mit eigenen Kräften auffangen 
können, ist uns schliesslich eine Genugtuung, die 
uns einigermassen optimistisch in die nähere 
Zukunft blicken lässt. 
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Unser Dank richtet sich in erster Linie an alle 
Mitarbeiter des Kunsthauses, denen es vor allem zu 
verdanken ist, dass dank eines Riesenpensums von 
Arbeit am Ende des Berichtsjahres die Situation des 
Kunsthauses in ideeller und finanzieller Hinsicht
	        
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