und Calame, wobei im kleinen Oktogon das ur-
sprüngliche «Gessner-Cabinett) rekonstruiert wurde.
Eine repräsentative Gruppe von Zeichnungen
Johann Heinrich Füsslis aus unserem Gesamtbe-
stand von über 600 Blättern war im Füssli-Saal im
Zusammenhang mit den Bildern ausgestellt. Des
weiteren zeigte unsere Ausstellung «Deutsche Zeich-
nungen zwischen Realismus und Impressionismus»
(Leibl, Menzel, Corinth), «Zeichnungen um die Jahr-
hundertwende» (Hodler, Cezanne, van Gogh, Redon,
Rodin, Klimt, Schiele, Kokoschka), «Zeichnungen des
Expressionismus)» (Kirchner, Heckel, Pechstein),
:Dada» und «Zeichnungen der Gegenwart) (insbe-
sondere ZERO, Minimal und Concept Art sowie
Werke der figurativen, subjektiven Ausdruckskunst
der achtziger Jahre). Gleichzeitig erschien ein
Sammlungskatalog, der in einer Auswahl der Zeich-
nungen einen ersten Überblick über den rund
80000 Blätter umfassenden Bestand der Graphi-
schen Sammlung ermöglicht.
n der Ausstellung «Arnulf Rainer - Hiroshima» war
die erschütternde Serie der 57 überzeichneten und
ibermalten Photographien von Hiroshima zu sehen
Das Ausgangsmaterial dieser Werkgruppe waren
Photos von anonymen Photographen, die nach dem
Abwurf der ersten Atombombe auf die japanische
Stadt Hiroshima am 6. August 1945 entstanden
waren. Als Arnulf Rainer sie 1982 zu überarbeiten
Jegann, betonte er immer wieder, dass er sich aus
3igenem Antrieb und ohne den Wunsch eines ande-
en nicht an das Thema herangewagt hätte. Ihm war
dabei bewusst, dass die Endzeitvision kaum in eine
Künstlerische Form gefasst werden kann. Dennoch
zeichnete er, so als ob die Mobilisierung der Ängste
ainen Weg zur Veränderung weisen könne. In ähnli-
cher Weise malen heute zahlreiche Junge Künstler
aus dem allgemeinen Gefühl der Bedrohung heraus
‚hre Bilder. «Wir ahnen heute alle, dass damals in
Hiroshima das Ende der Menschheit eingeläutet
wurde. Nicht nur als Metapher, als Hinweis, sondern
bereits anschaulichst», schreibt Arnulf Rainer im Ka-
alog.
Dankbar ergriffen wir die Gelegenheit, die grosszü
gige Schenkung von Anton Stankowski im Graphi
schen Kabinett integral zu zeigen. Neben den im
vorangegangenen Kapitel aufgelisteten Werken
wurde auch eine Reihe von Photographien gezeigt,
die der Künstler bereits zu früherer Gelegenheit deı
im Kunsthaus domizilierten Sammlung der Stiftung
für die Photographie geschenkt hat.
Den Jahresabschluss bildete parallel zur Retrospek:
tive Pierre Bonnard eine Ausstellung, die dem Werk
des französischen Schriftstellers Alfred Jarry gewid
met war, unter besonderer Berücksichtigung seiner
Freundschaft mit Bonnard.
Der Schöpfer der berühmten Symbolfigur des «Pere
Ubu> wurde hier mit 230 Exponaten von einer Seite
vorgestellt, die den Akzent besonders auf das eige:
ne bildnerische Werk aber auch auf die fruchtbare
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern legte, allen
voran Pierre Bonnard. So waren unter anderem die
neun Lithographien zu sehen, die die Künstler-
freunde Jarry und Bonnard für Partituren des Kom:
ponisten Claude Terrasse entworfen haben sowie
der 1899 von Bonnard illustrierte «Petit Almanach dı
Pere Ubu>» und der 1900 wiederum gemeinsam
verfasste «Almanach illustre& du P&re Ubu (XXeme
siecle)». In Ergänzung zur Gemäldeausstellung
erwies sich Bonnard hier als kongenialer Bilderfinder
und Illustrator.
Ausstellungen im Erdgeschoss (Räume 1+Ill)
Zeichnungen und Standphotographien
zu Fellinis Filmen
Aus Anlass der Schweizer Erstaufführung des jüng-
sten Films von Federico Fellini, <E la nave va>, sowie
dessen 64. Geburtstag veranstalteten verschiedene
Institutionen der Stadt Zürich ein <«Fellini-Festivab, zu
dem das Kunsthaus eine Ausstellung mit 140 Zeich-
nungen des italienischen Regisseurs und 140 ausge-
ZU