REGNO DEI FIORI, FILOSOFIA DI MAGIA DI LAVORI
DJARTE, PAROLE CINESI. Sie zeigte neben einigen äl-
teren, kleinformatigen Aquarellen hauptsächlich Goua-
chen und Aquarelle aus den letzten Jahren, die von ei
ner märchenhaften Poesie und einer fast kindlich wir-
kenden Vision von Schönheit und Glück erfüllt sind.
Einen Schwerpunkt bildete die neue Werkgruppe PA-
ROLE CINESI, in der De Maria berühmte chinesische
Maler in seine Zeichensprache umgesetzt hat. Das
Thema der chinesischen Maler hatte ihn schon länge-
re Zeit beschäftigt. Es ist Teil seiner Vorstellung von ei-
nem Östliche und westliche Kultur umfassenden Uni-
versum. Mit jedem Werk arbeitet er an der Verwirkli-
chung seiner Idee von der Einheit der Menschen, dem
REGNO DEI FIORLI, in dem die grossen Maler und
Dichter aller Zeiten zusammengefasst sind. Den zur
Ausstellung erschienenen Katalog gestaltete Nicola
De Maria als Künstlerbuch. ;
Die Hauptattraktion der Ausstellung waren drei Wand-
bilder im oberen Raum des Graphischen Kabinetts, die
De Maria an Ort und Stelle ausführte. Die Längswand
vemalte er in einem intensiv leuchtenden Ultramarin-
olau, aus dem eine rote Sonne und drei kometenhafte
Zeichen auftauchten. Davor stand ein aussen weiss
Jnd innen blau bemalter Koffer, in dessen aufgeklapp-
tem Deckel eine Zeichnung eingestellt war und der in
seinem Innern einen blauen Karton mit dem Titel des
Wandbildes enthielt: «II nido cosmico dei disegnb
(Das kosmische Nest der Zeichnungen). Bei der
linken Stirnwand zeichnete Nicola De Maria In leich-
ten Bleistift- und Farbstiftlinien Pflanzen und Blumen
auf eine weitgehend weiss belassene Fläche sowie
eine Berglandschaft am unteren Rand, die mit einem
Sonnenzeichen im oberen Bildteil kommunizierte, was
ihn zu dem Titel <La terra ringrazia il sole» (Die Erde
dankt der Sonne) inspirierte. Die rechte Stirnwand
zeigte in aquarellhaft transparenten und changieren-
den Farben das bis ins Einzelne ausgeführte Bild eines
geometrisch abstrahierten Kopfes mit dem Titel «Testa
dell’artista cosmico» (Kopf des kosmischen Künstlers).
Die sich dialektisch als Fülle und Leere gegenüberste-
henden Bilder auf den beiden Stirnwänden konnten
erhalten werden, da sie auf einer vorher angebrachter
Leinwand gemalt waren. Die Längswand musste zu
unserem grossen Bedauern übermalt werden.
Ausstellungen im Erdgeschoss (Räume 1-Ill)
Corsin Fontana, Hans Peter Weber
Corsin Fontana, 1944 in Domat/Ems geboren und seit
1967 als Objektkünstler vor allem in Basel lebend, ge
hört in den Umkreis der Arte povera. Er stellte seine
aus natürlichen, «rohen» Materialien entstandenen Ge
genstände in zwei Teilen vor: in Raum Il die Produktior
der Jahre 1964 bis 1974 in stellvertretenden Einzel-
stücken, in Raum | zwei Werkgruppen aus den letzten
fünf Jahren, grossformatige Holzschnitte an einer
Längswand und Holzskulpturen, die als Boden- und
Wandstücke den offenen Raum <besetzten>». Der Hin-
weis auf die Anfänge veranschaulichte die Konse-
quenz in der Wahl des gebrauchten, von der Natur ge
formten und sich weiter verändernden Materials, der
lapidaren künstlerischen Eingriffe und der schwer be
nennbaren Magie, die nun von ihnen ausgeht. Wenn
auch in den neuesten, teilweise auch farbig behandel
ten «Objekten», sich Fontana auf einer eher <gefährli-
chen Gratwanderung) (so Beat Stutzer im Katalog) be
findet und sich «zwei, höchstens drei Elemente, die
nicht zusammenzupassen scheinen, sich gegenseitig
zu ertragen haben», kommt in Ihnen trotz aller Wider
spenstigkeit jenes archaische Naturverhältnis zum
Vorschein, das alle Arbeiten dieses Künstlers so un-
verwechselbar prägt. Ein weisser Fleck in der neuerer
Schweizer Kunstpublizistik, dürfte sich Corsin Fontana
als einer unserer profiliertesten Objektkünstler erwei
sen und hat erfreulicherweise mit zwei Werken Ein-
gang in die Sammlung gefunden.
Nicht minder hermetisch präsentierte sich die Kunst-
figur <«Affenherz) in Raum Ill. Hinter diesem program-
matischen Titel versteckte sich der Zürcher Bildhauer
Hans Peter Weber (geb. 1941), der erst in einer der
Ausstellung nachgereichten Dokumentation aus seine!