zusätzlichen Leihgaben, die Photos in einen Dialog
mit Skulpturen und Zeichnungen treten zu lassen, sowie
den Anfang der Ausstellung mit den Bildern Giovanni
Giacomettis zu machen. Nebst der Familien-Saga
verlebendigte auch der Film von Ernst Scheidegger
durch Stimme und Gestik einen Menschen, dessen ein-
drückliche Erscheinung von Franz Meyer in der Kata-
logeinleitung ins Gedächtnis gerufen wurde. Die Aus:
stellung wurde im Spätherbst im «Centre Culturel
Suisse) der Pro Helvetia in Paris gezeigt und mit dem
Hauptpreis des «Mois de la Photo» ausgezeichnet.
Dank einer namhaften Zuwendung der Stanley Tho-
mas Johnson-Stiftung konnte zudem der Grossteil der
Photo-Dokumente für die Sammlung der Stiftung
erworben werden.
ger und vierziger Jahren — Jeck, Klauser, Herdeg - bis
zu aktuellen Bildberichten der Gegenwart mit Photos
von Burla, Chessex, Wicky, u. a. Einige Photoessays und
Experimente aus jüngerer Zeit von Groebili, Vogt und
Bezzola leiteten über zu einer beachtlichen Gruppe vor
Künstlerporträts, darunter Photographien von Hugo
Erfurth, Cartier-Bresson und Lotte Jacobi. Schliesslich
rundete eine Serie Aktstudien aus dem 19. und 20.
Jahrhundert von Marconi, Bill Brandt, Sieff und Simone
Kappeler eine sowohl stilistisch und inhaltlich als auch
photogeschichtlich breitgefächerte Ausstellung ab.
Daniel Schwartz
Unter dem Titel «Metamorphosen —- Griechische Pho-
tographien) stellte der Junge Schweizer Photograph
seine seit rund zehn Jahren auf vielen Reisen entstan
denen, die klassische Antike in unsere Gegenwart
transponierenden Seh- und Leseerlebnisse in an-
spruchsvoll komponierten Gruppen vor. Überall ent-
deckte er das Thema der Umgestaltung - bald noch
immer in der Vergangenheit verschlüsselt, bald in
der heutigen Realität enthüllt, um es in der Ausstellung
im gleichzeitig bei Thames and Hudson erschienenen
Bildband und bei Führungen kenntnisreich zu erläutern
Mehr als um Baudenkmäler oder Mythologie geht es
ihm um die Vermittlung der «dee Griechenland), was ihr
in einer schrittweisen Entfaltung mit Präsentationen
in Athen, Delphi und im Europarat in Strassburg zur aus
führlichen Darstellung in Zürich führte, in die auch die
Reflexionen über seine eigene Arbeit mit einer Reihe
von Photoexperimenten einflossen. Nach dem Kunst-
museum Olten geht die von Pro Helvetia geförderte
Ausstellung auf eine Tournee in die USA.
Neuerwerbungen und Geschenke
Im Frühsommer 1981 stellte die Stiftung für Photogra-
phie nach zehnjähriger Sammlungstätigkeit erstmals
ihre 111 schönsten Photographien im Kunsthaus aus.
Fünf Jahre später waren mit 250 Aufnahmen von
achtzig Photographen die bedeutendsten Ankäufe der
verflossenen drei Jahre im Giacometti-Saal des Neu-
baues zu sehen: ein repräsentativer Querschnitt aus der
inzwischen auf die stattliche Zahl von ungefähr vier-
tausend archivierten Originalphotos angewachsenen
Sammlung. Weitherum fand die Ausstellung starke
Beachtung, dabei besonders die älteste bis heute
bekannte, um 1840 entstandene Photographie der
Schweiz: ein daguerrotypiertes Porträt einer Dame, des
ersten Schweizer Photographen Johann B. Isenring.
Eine Serie Landschaftsaufnahmen aus der Frühzeit des
neuen Mediums, von Frith, Braun und Sommer, sowie
einige Meisterwerke berühmter ausländischer Photo-
graphen —- Atget, Cameron, Stieglitz, Coburn - bildeten
den Einstieg zu den Werken unseres Jahrhunderts,
zu den der «neuen Sachlichkeit,» verpflichteten Werken
von Stankowski und Finsler und zu den französischen Erstmals seit 1957 wurde dem Schweizer Publikum
«Poeten» der Nachkriegszeit: Boubat, Charbonnier wieder das Werk seines ihm wohl bekanntesten Photo
und Doisneau. Hauptakzent in der Ausstellung war graphen vorgestellt: des 1954 in Peru verunglückten,
eine grosse Gruppe von Reportagen: aus den dreissi- 1916 in Zürich geborenen, bei Hans Finsler an der Kunst
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