Frau Olda Kokoschka überliess uns im Anschluss an
unsere Kokoschka-Ausstellung ein eindrucksvolles Skiz-
zenbuch von Oskar Kokoschka aus dem Jahre 1951,
dessen besonderer Reiz für uns darin liegt, dass es
unter anderem Krippenfiguren enthält, die der Künstler
in der gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus ge-
zeichnet hat.
Aus dem Legat des Berner Künstlers Otto Tschumi durf-
;en wir von seiner Witwe 21 Zeichnungen und 3 Tem-
gerablätter aus den Jahren 1921-1977 entgegennehmen,
die unsere Bestände an Werken dieses Künstlers in
iberzeugender Weise ergänzen (Abb. Nr. 11 und 12).
Weitere Geschenke kamen von Herrn Kurt Meissner
mit 7 Zeichnungen von Walter Roshardt, von Herrn Dr
-ritz Hermann mit 7 Zeichnungen und 1 Holzschnitt
von Max Gubler, von Frau Irene Margot Lily Benda mit
| Gouache von Paul Signac, von Herrn Max Hegetsch-
weiler mit 3 Lithographien von Marcel Slodki als will-
kommene Ergänzung unserer Dada-Sammlung, von
rau Marthe Kauer mit 1 Lithographie von Hans Aesch
oacher und vom Institut für Auslandsbeziehungen
Stuttgart mit 1 Siebdruck von Dieter Roth.
Die Videothek wurde durch wichtige ältere Produktio-
nen, zum Beispiel von Peter d’Agostino, Ante Bozanich,
Douglas Davis, Nam June Paik, Sanborn/Fitzgerald
Und Bill Viola ergänzt und mit Bändern jüngerer Künst-
er weitergeführt, wie Abramovic/Ulay, Max Almy, Doug
Hall, Jill Kroesen, Tsuneo Nakai, Tony Oursler und
Daniel Reeves. Die 2 neuerworbenen Bänder von Bruce
Nauman zeigen, dass sich dieser Künstler aus der
Pioniergeneration der Videokunst nach langer Pause
arneut mit diesem Medium auseinandersetzt. Da sich
der allgemeine Aufschwung der Videokunst in den
letzten Jahren auch in der Schweiz immer stärker be-
merkbar macht, konnten wir einige Werke von jJünge-
ren Schweizern wie Hanspeter Ammann, Jürg Egli und
Eric Lanz ankaufen. Das neue Videogerät im Lesesaal
der Bibliothek erfreute sich reger Nachfrage. Die Erleich-
terung des Zugangs zu unserer Videothek wirkte sich
Unmittelbar in einer rasch wachsenden Zahl von Benut-
zern aus. Studentengruppen der ETH und der Kunst-
gewerbeschule konnten sich ihre Videoprogramme
selbst zusammenstellen und im kleinen Vortragssaal
anschauen. UP
Restaurierung und Konservierung
Das Restaurierungsatelier von Frau Annagret Bürki,
3ern, hat mit bewundernswertem Einsatz 366 Blätter
-estauriert oder konserviert und die kleineren Formate
teilweise auch passepartouriert. Darunter befanden
sich die für die Ausstellung vorbereiteten 30 geschenk-
ten Zeichnungen und 24 Blätter aus dem eigenen
Bestand von Robert Schürch. Das Hauptgewicht fiel
aber auf die in den letzten Jahren zur Platzgewinnung
ausgerahmten Zeichnungen, die nun nach den gelten-
den Normen der Konservierung und Inventarisierung
'n der Graphischen Sammlung untergebracht sind. Eine
besondere Präzision in der Betreuung erfuhren die
Künstler R. P. Lohse und FE. Droese durch unseren Buch-
binder Otto Müller, der neben seinen buchbinderischen
Aufgaben und den zahlreichen Verpflichtungen im
bibliothekarischen Benützerverkehr ihre Zeichnungen
nach persönlichen Anweisungen für die Ausstellung
im Graphischen Kabinett montiert hat. Auch dieses Jahr
unterstützte uns In dankenswerter Weise Herr Albert
Planta bei der Passepartourierung der ausgerahmten
Werke und bei der laufenden Erneuerung der nicht
mehr zulässigen säurehaltigen Konservierungsmateria-
lien des alten Bestandes. Diese dringenden Erhaltungs:
massnahmen werden In diesem Jahr fortgesetzt, um
kostspielige Spätschäden zu verhindern.
Inventarisierung und Betreuung
Dankenswerte Unterstützung erhielten wir von Herrn
Raimund Meyer, dessen Sachkenntnis wir durch das
Dada-Sammlungsheft bereits kennen, bei der Inventari-
sierung der Zeichnungen und Druckgraphik von R. R.
Junghanns. Einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfor-
derte die wissenschaftliche Bearbeitung und konserva-