Volltext: Jahresbericht 1987 (1987)

Barock und Rokoko (Darmstadt 1914) Nr. 850 Abb.; Kat. Bregenz, bei 
Nr. 59a (Ölskizze) 
0 Kat. Bregenz Nr. 59a, Abb. 65. 
1 Übersetzt nach der englischen Version bei Manners p. 172. Die Stelle ist 
u.a. deshalb interessant, weil hier Angelika selbst ihre Vorliebe für den 
«zarten und feinen Ausdruck» bezeugt. Vgl. auch Anm. 18. 
2 Klassisch Goethe im «Wilhelm Meister». Vgl. Irmgard Smidt-Dörren- 
berg: Angelika Kauffmann, Goethes Freundin in Rom (Wien 1968). 
3 Apulei Metamorphoseon libri, gen. der Goldene Esel, bequem lesbar in 
der lateinisch/deutschen Ausgabe von E.Brandt/W. Ehlers (3Mün- 
chen 1980); das Märchen von Amor und Psyche lib. IV 28-VI 24. 
4 Der«Goldene Esel» ist bekanntlich dereinzige erhaltene antike Roman 
und musste schon deshalb im 18. Jahrhundert von besonderem Interesse 
gewesen sein. 
Zusammengestellt in: Amor und Psyche (ed. Gerhard Binder/Reinhold 
Merkelbach; Darmstadt 1968; = Wege der Forschung CXXVJ). 
6 Material bei H. van de Waal: Iconclass. Bibliography (Amsterdam 1980) 
unter 92 D 19 21. 
’ Karl Philipp Moritz: Vorbegriffe zu einer Theorie der Ornamente (Ber- 
lin 1793; Neudruck mit einem Vorwort von Hanno-Walter Kruft, Nörd- 
lingen 1986) p. 4lss. 
:8 Ebendort p. 58 und 103. Vgl. auch dessen Götterlehre oder mytholo- 
gische Dichtungen der Alten (Berlin 1791), an deren Ende er die 
Geschichte von Amor und Psyche beschreibt: «Die zartesten Begriffe 
von Tod und Leben sind dieser Dichtung eingewebt, welche gleichsam 
über die Schauer der Schattenwelt einen sanften Schleier deckt.» Und 
«...Chor der Götter nahm an der Hochzeitfeier des himmlischen 
Amors Theil, mit welchem Psyche, wie der Götterfunken mit seinem 
Ursprunge, sich vermählte.» (p. 304-308). Aus dieser Verbindung ent- 
sprang die Wonne, vgl. Beethovens 9. Symphonie: «Nicht diese Töne» 
USW. 
19 Lib. V 13. 
20 Rossi 1810, p. 87. 
21 Gemäss der «Memoria. ..», wie Anm. 9. 
22 Puschkin-Museum, Moskau; eine Wiederholung in Lausanne. Andrea 
Busiri Vici: Angelica Kauffman and the Bariatinskis (Apollo 1963 
p- 201-208). 
3 Gemäss der«Memoria. ..» und dessen Einlageblatt, wie Anm. 9 und 11. In 
Dessau befand sich das Gemälde im Luiseum. Unter Fürst Franz entwik- 
kelte sich Anhalt-Dessau zum Musterstaat par excellence der Aufklä- 
zung, berühmt etwa das «Philantrophin» Basedows (1774) oder was 
Wörlitzer Schloss, der erste klassizistische Bau Deutschlands. Für seine 
Kunstsammlung liess er sich von Johann Caspar Lavater beraten. Vgl. 
Erhard Hirsch: Dessau-Wörlitz. Zierde und Inbegriff des XVII. Tahr- 
hunderts (Berlin 1985). 
© 
EDOUARD VUILLARD 
VILLAGE AU BORD DE LA MER, 1909 
Die schöne Ergänzung unserer Gruppe von Nabis-Bildern 
mit diesem ungewöhnlichen Landschaftsbild von Edouard 
Vuillard verdankt das Kunsthaus einer Schenkung von 
Frau Annie Bodmer-Abbegg im Andenken an ihren 
Gatten Dr. Henry Bodmer. Die Neuerwerbung ist umso 
mehr zu begrüssen, als sie innerhalb unserer Sammlung auf 
einen weniger bekannten Aspekt von Vuillards Werk 
aufmerksam macht und ausserdem einen anregenden 
Dialog mit den Landschaftsbildern von Pierre Bonnard 
sineeht. 
Vuillard hat relativ selten Landschaften gemalt. Charakteri- 
stisch ist, dass er von einer Reise nach Italien, die er 1899 mit 
seinen Nabis-Freunden Bonnard und K.X. Roussel unter- 
nahm, keine einzige Skizze der südlichen Landschaft nach 
Hause brachte. Auch von seinen späteren Reisen war die 
malerische Ausbeute spärlich.! Überhaupt reiste er ungern 
und liess sich meist nur von seinen Freunden dazu über: 
reden, Paris zu verlassen. Die Aussenraumbilder aus den 
neunziger Jahren stellen fast ausschliesslich Garten- und 
Parkszenen dar, von denen viele in ihrer Abgeschlossenheit 
mehr an Innenräume als an Landschaften denken lassen. 
Das bisher einzige Landschaftsbild in unserer Vuillard- 
Sammlung, «Die Blauen Hügel» von 1900, verdankt seine 
Entstehung bezeichnenderweise einem Ferienaufenthalt 
des Künstlers in der Schweiz, zu dem ihn Felix Vallotton 
animieren musste. Die Reise brachte für Vuillard eine 
bedeutsame Begegnung, die einen entscheidenden Einfluss 
auf sein Leben haben sollte, befanden sich doch unter den 
Freunden Vallottons der Kunsthändler Jos Hessel und 
seine Frau Lucie, die Vallotton durch seine Einheirat in das 
Kunsthändlermilieu kennengelernt hatte. Vuillard freun- 
dete sich mit ihnen an und fand durch sie Eingang in voll- 
kommen neue Gesellschaftsschichten, in die Welt der 
{ndustriellen, Bankleute und Politiker, die nach 1900 seine 
Hauptauftraggeber wurden. Zu Lucie Hessel empfand 
Vuillard zeit seines Lebens eine tiefe Zuneigung. «Apres sa 
möere, bien entendu, c’est incontestablement Madame 
Hessel aui a pu se flatter de Pavoir le plus inspire en lu!
	        
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