Barock und Rokoko (Darmstadt 1914) Nr. 850 Abb.; Kat. Bregenz, bei
Nr. 59a (Ölskizze)
0 Kat. Bregenz Nr. 59a, Abb. 65.
1 Übersetzt nach der englischen Version bei Manners p. 172. Die Stelle ist
u.a. deshalb interessant, weil hier Angelika selbst ihre Vorliebe für den
«zarten und feinen Ausdruck» bezeugt. Vgl. auch Anm. 18.
2 Klassisch Goethe im «Wilhelm Meister». Vgl. Irmgard Smidt-Dörren-
berg: Angelika Kauffmann, Goethes Freundin in Rom (Wien 1968).
3 Apulei Metamorphoseon libri, gen. der Goldene Esel, bequem lesbar in
der lateinisch/deutschen Ausgabe von E.Brandt/W. Ehlers (3Mün-
chen 1980); das Märchen von Amor und Psyche lib. IV 28-VI 24.
4 Der«Goldene Esel» ist bekanntlich dereinzige erhaltene antike Roman
und musste schon deshalb im 18. Jahrhundert von besonderem Interesse
gewesen sein.
Zusammengestellt in: Amor und Psyche (ed. Gerhard Binder/Reinhold
Merkelbach; Darmstadt 1968; = Wege der Forschung CXXVJ).
6 Material bei H. van de Waal: Iconclass. Bibliography (Amsterdam 1980)
unter 92 D 19 21.
’ Karl Philipp Moritz: Vorbegriffe zu einer Theorie der Ornamente (Ber-
lin 1793; Neudruck mit einem Vorwort von Hanno-Walter Kruft, Nörd-
lingen 1986) p. 4lss.
:8 Ebendort p. 58 und 103. Vgl. auch dessen Götterlehre oder mytholo-
gische Dichtungen der Alten (Berlin 1791), an deren Ende er die
Geschichte von Amor und Psyche beschreibt: «Die zartesten Begriffe
von Tod und Leben sind dieser Dichtung eingewebt, welche gleichsam
über die Schauer der Schattenwelt einen sanften Schleier deckt.» Und
«...Chor der Götter nahm an der Hochzeitfeier des himmlischen
Amors Theil, mit welchem Psyche, wie der Götterfunken mit seinem
Ursprunge, sich vermählte.» (p. 304-308). Aus dieser Verbindung ent-
sprang die Wonne, vgl. Beethovens 9. Symphonie: «Nicht diese Töne»
USW.
19 Lib. V 13.
20 Rossi 1810, p. 87.
21 Gemäss der «Memoria. ..», wie Anm. 9.
22 Puschkin-Museum, Moskau; eine Wiederholung in Lausanne. Andrea
Busiri Vici: Angelica Kauffman and the Bariatinskis (Apollo 1963
p- 201-208).
3 Gemäss der«Memoria. ..» und dessen Einlageblatt, wie Anm. 9 und 11. In
Dessau befand sich das Gemälde im Luiseum. Unter Fürst Franz entwik-
kelte sich Anhalt-Dessau zum Musterstaat par excellence der Aufklä-
zung, berühmt etwa das «Philantrophin» Basedows (1774) oder was
Wörlitzer Schloss, der erste klassizistische Bau Deutschlands. Für seine
Kunstsammlung liess er sich von Johann Caspar Lavater beraten. Vgl.
Erhard Hirsch: Dessau-Wörlitz. Zierde und Inbegriff des XVII. Tahr-
hunderts (Berlin 1985).
©
EDOUARD VUILLARD
VILLAGE AU BORD DE LA MER, 1909
Die schöne Ergänzung unserer Gruppe von Nabis-Bildern
mit diesem ungewöhnlichen Landschaftsbild von Edouard
Vuillard verdankt das Kunsthaus einer Schenkung von
Frau Annie Bodmer-Abbegg im Andenken an ihren
Gatten Dr. Henry Bodmer. Die Neuerwerbung ist umso
mehr zu begrüssen, als sie innerhalb unserer Sammlung auf
einen weniger bekannten Aspekt von Vuillards Werk
aufmerksam macht und ausserdem einen anregenden
Dialog mit den Landschaftsbildern von Pierre Bonnard
sineeht.
Vuillard hat relativ selten Landschaften gemalt. Charakteri-
stisch ist, dass er von einer Reise nach Italien, die er 1899 mit
seinen Nabis-Freunden Bonnard und K.X. Roussel unter-
nahm, keine einzige Skizze der südlichen Landschaft nach
Hause brachte. Auch von seinen späteren Reisen war die
malerische Ausbeute spärlich.! Überhaupt reiste er ungern
und liess sich meist nur von seinen Freunden dazu über:
reden, Paris zu verlassen. Die Aussenraumbilder aus den
neunziger Jahren stellen fast ausschliesslich Garten- und
Parkszenen dar, von denen viele in ihrer Abgeschlossenheit
mehr an Innenräume als an Landschaften denken lassen.
Das bisher einzige Landschaftsbild in unserer Vuillard-
Sammlung, «Die Blauen Hügel» von 1900, verdankt seine
Entstehung bezeichnenderweise einem Ferienaufenthalt
des Künstlers in der Schweiz, zu dem ihn Felix Vallotton
animieren musste. Die Reise brachte für Vuillard eine
bedeutsame Begegnung, die einen entscheidenden Einfluss
auf sein Leben haben sollte, befanden sich doch unter den
Freunden Vallottons der Kunsthändler Jos Hessel und
seine Frau Lucie, die Vallotton durch seine Einheirat in das
Kunsthändlermilieu kennengelernt hatte. Vuillard freun-
dete sich mit ihnen an und fand durch sie Eingang in voll-
kommen neue Gesellschaftsschichten, in die Welt der
{ndustriellen, Bankleute und Politiker, die nach 1900 seine
Hauptauftraggeber wurden. Zu Lucie Hessel empfand
Vuillard zeit seines Lebens eine tiefe Zuneigung. «Apres sa
möere, bien entendu, c’est incontestablement Madame
Hessel aui a pu se flatter de Pavoir le plus inspire en lu!