Ausserdem kauften wir Bänder von zwei Jüngeren Amerika-
nern, die in den letzten Jahren bekannt geworden sind und
die bisher in unserer Sammlung noch nicht vertreten
waren: Joan Logue und Bill Seaman. Bänder von dem
[taliener Fabrizio Plessi, dem belgischen Künstlerpaar
Daniele und Jacques Louis Nyst, dem jungen deutschen
Videokünstler Dieter Kiessling und dem Schweizer
Herbert Distel runden das Bild der augenblicklichen
Videoszene ab.
Ausser den Künstlertapes erwarben wir Dokumentati-
ansbänder über folgende Künstler: Abramovic/Ulay,
Martin Disler, Richard Paul Lohse, Roman Signer, Wolf
Vostell. Eine Aufzeichnung der Ausstellung «Video-
skulptur: retrospektiv und aktuell 1963—1989», die wir auch
in Zürich zeigten (vgl. Ausstellungen im Erdgeschoss), gibt
einen Eindruck von diesem erstmaligen Überblick über 25
Jahre internationaler Videoskulptur. Während dieser
Ausstellung, zu der wir ein Programm mit Videobändern
der beteiligten Künstler aus unserer eigenen Sammlung zu-
sammenstellten, stieg die Zahl der Besucher, die unsere
Videothek täglich benutzten, merklich an. Insgesamt
wurden im Lesesaal der Bibliothek und im kleinen
Vortragssaal 320 Videobänder ausgeliehen.
UP
BIBLIOTHEK
Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft, Schüler,
Studenten, Kunsthistoriker, Medienschaffende und andere
Kunstinteressierte haben die Kunsthausbibliothek auch
1989 wieder sehr rege benutzt. Aus der Statistik geht hervor,
dass 150 Personen mehr als im Vorjahr unsere Dienste ın
Anspruch genommen haben. Die Zahl der in den Lesesaal
ausgeliehenen Bücher ist um ca. 100 Einheiten niedriger als
1988, diejenige der nach Hause entliehenen Bücher und
Kataloge dagegen um rund 1000 Titel angestiegen.
In unseren Sammlungsschwerpunkten sind folgende
Neuerwerbungen hervorzuheben: (Zuvrekataloge wurden
10 erworben; bei den Sammlungskatalogen ist ein Neuzu-
zang von 24 Titeln zu verzeichnen (Auswahl). Die Handbi-
oliothek im Lesesaal wurde um 22 Nachschlagewerke
erweitert. Folgende Periodika wurden neu abonniert:
Artstudio (Paris) = Per 580, Dia Art Foundation. Discussion
in contemporary culture (Seattle) = Per 582, APEX. Ein
Kunstmagazin (Köln) = Per 583. Die Kunsthausbibliothek
erhielt im Berichtjahr 1989 reiche Geschenke: Von Herrn
Dr. Jean-Pierre Bruderer, Zürich, 6 wertvolle Kunstbände,
von Herrn Martin Kraft, Kilchberg, 32 Bücher, von der
Pestalozzigesellschaft, Zürich, 95 Kunstbücher. Von Herrn
Dr. Willy Rotzler wird die Bibliothek im Laufe des Jahres
regelmässig mit Büchern und Katalogen bedacht. Die
genannten Büchergeschenke sind verarbeitet und im
Bestand integriert.
Personelle Veränderungen in der Kunsthausbibliothek:
Nach dem Weggang von Herrn Lubomir Zich, Magaziner
mit Halbtagspensum, konnten wir Herrn Armin Simon zur
ganztägigen Mitarbeit gewinnen: Die publikumsfreien
Vormittage werden von Herrn Simon für Magazin- und
Archivarbeiten in der Graphischen Sammlung sowie für
das Schneiden von Passepartouts genutzt; in den
Öffnungszeiten der Bibliothek von 13.00-17.00 Uhr ist er
voll für die Bibliothek tätig. Unser Buchbinder, Herr Otto
Müller, ist deshalb in der Lage, sich ganz der Betreuung der
Bücherbestände anzunehmen; die seit Jahren im argen
liegenden Reparaturarbeiten an unseren Altbeständen
kann er nun in Angriff nehmen und die durch bibliotheka-
rische Aufarbeitung der Altbestände anfallenden Umsi-
gnierungen vornehmen. Die Beschriftungen der Katalog-
kästen im Lesesaal konnten durch Grossschriftschilder
ersetzt werden; diese neuen Markierungen helfen dem
Leser, sich rasch zu orientieren und die gewünschten
Rubriken auf einen Blick zu erkennen.
Einige bibliothekarische Arbeiten wurden 1989 neben
den täglich anfallenden Aufgaben realisiert: Für die
Rubriken Künstlermonographien/Schlagworte und
Ausstellungen Orte wurden neue Leitkarten geschrieben
und gleichzeitig die alphabetische Ordnung der Titel-
karten kontrolliert. Die Abteilung (Kuvrekataloge (= Werk-
verzeichnisse) wurde ebenfalls aufgearbeitet: Diese Bücher
sind in der Regel nur zur Einsicht ım Lesesaal bestimmt;
seit 1976 werden die Titelaufnahmen mit dem Vermerk
«Präsenzexemplar» versehen und die Bände mit roten
Signaturschildern, d.h. «Sperrschildern» markiert. Der
ganze Altbestand an (Euvrekatalogen (Eingang bis 1975)
wurde 1989 in diesem Sinne umgearbeitet. Alle Xuvrekata-