Full text: Jahresbericht 1990 (1990)

Die zweite einschneidende Veränderung dieses Jahres 
erfolgte auf der organisatorischen Ebene: Mit dem 
Schulamt der Stadt und der Erziehungsdirektion des 
Kantons Zürich konnten in entsprechenden Verträgen die 
Veranstaltungen des Schulbereichs finanziell abgesichert 
werden. Stellen die Erwachsenenworkshops eine wesent: 
liche Bereicherung und Abrundung des museumspädago- 
gischen Angebots dar, so sichern diese Vereinbarungen die 
Kontinuität der Arbeit. Sie schaffen die Bedingungen der 
ständigen Begegnung mit jungen Menschen aller Alters- 
stufen, sind aber nicht so eng und bestimmend, dass die 
pädagogische Abteilung zur reinen Vermittlungsmaschine 
wird und auf die Freiräume der Auswertung, der Kontakte 
und der Weiterbildung verzichten muss. Unternehmungen 
wie die diesjährige Ausstellung «Kinder zeichnen zu einem 
Bild von Ernst Georg Rüegg» oder die Teilnahme und die 
Mitwirkung an der VMS-Tagung zur Museumspädagogik 
in Basel sind wichtige Ebenen des Austausches und der 
kritischen Hinterfragung. 
Gerade dieser Bereich der Arbeit erhält unter den gegen- 
wärtigen Umständen eine grosse Bedeutung, denn auch für 
die Pädagogik des Kunsthauses kommt wohl weniger die 
Zeit grossangelegter Aktionen und Projekte als eine Phase 
der Verfeinerung und der qualitativen Steigerung des Beste- 
henden. Dies bedeutet Entwicklung und Erprobung hoch- 
stehender Vermittlungsprozesse sowie ein Angebot und 
eine Vernetzung der Aktivitäten, die den Besuchern und 
dem Hause optimal entsprechen. So wird die Bemerkung 
von Julia Breithaupt, Museumspädagogin an der Kunst- 
sammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, zum Rück- 
blick auf die vergangenen 15 «Gründerjahre» und zum Leit- 
bild für die Wertsetzungen der nächsten Zukunft: 
«Museumspädagogik ist eher ein Prinzip, das ein 
Museum durchzieht, als eine abgespaltene Funktion. 
Dieses Prinzip kann von allen Mitarbeitern eines Museums 
getragen werden.» MV/HRW 
AKTIVITÄTEN IM ZUSAMMENHANG MIT 
AUSSTELLUNGEN 
Führungen 
Im Berichtsjahr wurden 89 öffentliche Führungen mit 3458 
Teilnehmern und 283 private Führungen für Gruppen und 
Gesellschaften mit 5944 Teilnehmern durchgeführt. 
Damit haben 9402 Besucher von dieser Dienstleistung 
profitiert — deutlich weniger als im Vorjahr — was wir vor 
allem dem grossen Erfolg der Dali-Ausstellung zu 
verdanken hatten. Vermehrt wurden fremdsprachige 
Führungen gebucht (französisch, englisch, italienisch und 
spanisch), offenbar ist die entsprechende Information in 
unseren Prospekten wirksam geworden. 
Rahmenprogramm zur Ausstellung «Woöls 
25. Januar 1990 
«Wer hat Angst vor Wolfgang Schulze?» 
Gespräch in der Wols-Ausstellung u.a. mit Elfriede 
Schulze-Battmann (Schwester des Künstlers) und Ewald 
Rathke (Wols-Spezialist) über das schwierige Nachleben 
eines für die Kunst des 20. Jh. bedeutsamen Werkes. 
Rahmenprogramm zur Ausstellung 
«Suzanne Perrottet, Mary Wigemann: Zum freien Tanz, zu reiner 
Kunst» 
9. Februar 1990 
Studio-Tänze 
Mitwirkende: Margrit Huber, Regula Gantenbein, Yvonne 
Wolff, Stimme: Christiane Horn 
Kurzreferate: Hedd Perll-Zaugg, Claude Perrottet 
Rahmenprogramm zur Ausstellung «Richard Serra» 
19. April 1990 
Filme von Richard Serra 
Hand Catching Lead, 1978; Hands Tied, 1968; 
Hands Scraping, 1968; Railroad Turnbridge, 1976; 
Steelmill/Stahlwerk, 1979
	        
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