KUNSTGESELLSCHAFT
Im Alter von 96 Jahren ist am 10. April der Maler Jakob Ritz-
mann gestorben; von 1938 bis 1944 gehörte er der Samm-
lungskommission an und stellte sich anschliessend für
weitere sechs Jahre als Mitglied der Ausstellungskommis-
sion zur Verfügung. Das gesellige Leben der Kunstgesell-
schaft hat der Verstorbene nicht zuletzt dadurch berei-
chert, dass er wiederholt mit Versen und Karikaturen die
damaligen Exponenten des Kunsthauses charakterisierte.
Am 15. Mai verstarb Frau Dr. Marguerite Meyer-Mahler
im Alter von 91 Jahren. Sie war die Ehefrau des langjährigen
Präsidenten der Kunstgesellschaft, Dr. Franz Meyer, nahm
stets mit grossem Interesse Anteil an der Entwicklung des
Kunsthauses und hat dieses immer wieder mit Schen-
kungen bedacht.
Generalversammlung
Die 95. ordentliche Generalversammlung fand am 28. Mai
statt. Jahresbericht und Rechnung wurden diskussionslos
und einstimmig genehmigt.
Unter Trakt. 3 war über neue Statuten zu beschliessen.
Eine Statutenrevision hat sich nach Inkrafttreten des neuen
Subventionsvertrages (siehe Jahresbericht 1989, S.3) als
notwendig erwiesen. Der Hauptpunkt der Anpassung
betrifft die neue Zusammensetzung des Vorstandes bezie-
hungsweise dessen Verkleinerung (neu: 17 Mitglieder,
wovon 9 Vertreter von Stadt und Kanton Zürich). Der
Vorstand nahm dies zum Anlass, eine Reihe von weiteren
Neuregelungen zu beantragen, deren wichtigste die Aufhe-
bung der Bibliothekskommission ist, die teilweise in einem
kausalen Zusammenhang mit der Verkleinerung der
Anzahl der von der Generalversammlung zu wählenden
Vorstandsmitglieder zu sehen ist.
Der Entwurf der neuen Statuten wurde den Mitgliedern
zusammen mit der Einladung zur Generalversammlung
zugestellt. Zwei Abänderungsanträge wurden fristgerecht
eingereicht; der eine verlangte, dass die sprachliche Fassung
so gestaltet wird, dass keine geschlechtsspezifische Unter-
scheidung vorkommt. Dieser Antrag wurde vom Vorstand
der Generalversammlung zur Annahme empfohlen und
wurde in der Folge deutlich angenommen. Die Generalver
sammlung konnte somit den neuen Statuten nur in inhalt-
licher Hinsicht, nicht jedoch einer bereinigten Textfassung
zustimmen; aus diesem Grunde ist diesem Jahresbericht
die endgültige Fassung der neuen Statuten beigefügt. Der
zweite Antrag bezweckte, den Juniorenmitgliedern ab dem
18. Altersjahr das Stimmrecht zu gewähren. Auf Antrag des
Vorstandes und in Anbetracht der Möglichkeit, die Voll-
mitgliedschaft vor Erreichen der Altersgrenze für Junioren
zu erwerben, hat die Generalversammlung diesen Antrag
abgelehnt.
Zum Zeitpunkt der Generalversammlung stand die im
neuen Subventionsvertrag vereinbarte Genehmigung deı
Statuten durch den Stadtrat noch aus; ein gewisser Vorbe-
halt betreffend die Wahl des Präsidiums war angemeldet
(es handelte sich um die Frage, ob auch VertreterInnen der
öffentlichen Hand Präsidentin werden könnten). Mit
Stadtratsbeschluss vom 12. September 1990 akzeptierte der
Stadtrat die Statuten ohne Änderungsantrag.
Die Genehmigung der neuen Statuten war Grundlage
für die anschliessende Wahl des Vorstandes. Infolge deı
erwähnten Verkleinerung dieses Gremiums wurde auch
der Rücktritt der drei amtsältesten Vorstandsmitgliede:
wirksam. Frau Hanny Fries, prominente Künstlerin und
Kunstpreisträgerin der Stadt Zürich 1981, war von 1969 bis
1978 Mitglied der Ausstellungskommission und seit 1976
Vorstandsmitglied. Herr Dr. Peter Alther war von 1951 bis
1960 Mitglied der Sammlungskommission und seit 1960
Vorstandsmitglied; von 1975 bis 1986 war er Vizepräsident
der Kunstgesellschaft. Auch Herr Professor Jacques
Schader gehörte dem Vorstand seit 1960 an; seit 1976 hat eı
als Präsident die Bibliothekskommission geleitet. Den drei
langjährigen Vorstandsmitgliedern dankte der Präsident für
ihre aktive Unterstützung des Kunsthauses herzlich. In
seinen Dank schloss er alle Mitglieder der durch die neuer
Statuten aufgehobenen Bibliothekskommission mit ein.
Der Präsident wird mit Akklamation, die sechs Vor
standsmitglieder und der Rechnungsrevisor werden mit
überwältigender Mehrheit wiedergewählt.
Im Anschluss daran wählte die Generalversammluns