Full text: Jahresbericht 1992 (1992)

VERANSTALTUNGEN 
MUSEUMSPÄDAGOGIK 
280 Zürcher Schulklassen aller Stufen haben aufgrund der 
Vereinbarungen mit dem Schulamt der Stadt und dem 
Erziehungsdepartement das Recht auf einen ihren jewel- 
ligen Bedürfnissen angepassten Besuch im Kunsthaus. Aus 
eigener Initiative nahmen weitere kantonale und ausserkan- 
tonale Schulen das museumspädagogische Angebot in 
Anspruch, und insgesamt 36 Workshops boten Kindern, 
verschiedenen Berufs- und freien Erwachsenengruppen 
Gelegenheit für die aktive Auseinandersetzung mit ausge- 
wählten Werken der Sammlung oder mit Wechselausstel- 
lungen. Erfreulich ist auch, dass sich — in Zusammenarbeit 
mit dem Zentrum Klus — der Senioren-Workshop zu einer 
festen Einrichtung zu entwickeln beginnt. Im Fortbil- 
dungsbereich beschäftigten sich in 16 Veranstaltungen 
Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer mit Fragen 
der Vermittlung. Alles in allem für die Abteilung eine breite 
Palette von Anforderungen, denen nur dank der tatkräf- 
tigen Unterstützung der neuen Mitarbeiterin für Primar- 
schule und Kinderworkshop, Frau Sibyl Kraft, und der 
Praktikantin Frau Sandra Hughes nachgekommen werden 
konnte. 
Es muss wohl kaum noch gesagt werden: Auslöser der 
gesteigerten Nachfrage und der breiteren Vielfalt des Publi- 
kums war die Ausstellung Gustav Klimt. Sein Lockruf 
vermochte vielen Erwachsenen die Angst vor dem nicht 
sehr glücklichen —aber leider schwer treffend ersetzbaren — 
Begriff «Workshop» zu nehmen. Soweit es die Umstände 
zuliessen, erlebten viele zum ersten Mal eigentätige 
Formen der Auseinandersetzung mit Kunst —und es bleibt 
zu hoffen, dass die Teilnehmer in Zukunft auch losgelöst 
von klingenden Namen den Weg zu solchen Veranstal- 
tungen finden werden. 
Der Bezug Pädagogik-Besucher wurde und wird so im 
Freizeitbereich noch durchaus von Gedanken der Publi- 
kumsgewinnung geprägt. Im Schulbereich hingegen trafen 
andere Überlegungen: Die Pädagogik muss vermehrt 
Lehrerinnen und Lehrer befähigen, nicht nur die inhalt- 
liche Eignung einer Ausstellung im Bezug auf den Entwick- 
lungsstand ihrer Klasse zu befragen, sondern auch die 
Erfahrungen der angebotenen Fortbildungsveranstal- 
tungen in eigener Kompetenz zu verarbeiten. Hochge- 
stecktes Ziel wären selbständige, in den Unterricht inte- 
grierte Kunsthausbesuche, die sich vom blossen Anlass 
eines Ausfluges zu einem im Unterricht verankerten 
Erlebnis entwickeln. 
Der Rückblick auf das Jahr 1992 verdichtet sich in zwei 
Feldern, die die Pädagogik seit ihren Anfängen schlagwort- 
artig begleiten: «Spannung Qualität-Quantität» und 
«Abbau von Schwellenangst» und die in den nächsten 
Jahren mit neuen Inhalten, Formen und Zielen gefüllt 
werden müssen. HRW 
AKTIVITÄTEN IM ZUSAMMENHANG MIT 
AUSSTELLUNGEN 
Führungen 
[m Berichtsjahr wurden 94 öffentliche Führungen mit 7040 
Teilnehmern und 469 private Führungen mit 10257 Teil- 
nehmern durchgeführt. Damit haben 17 297 Besucher von 
dieser Dienstleistung profitiert — nochmals deutlich mehr 
als im Vorjahr — was wir vor allem der Klimt-Ausstellung zu 
verdanken hatten. 
Rahmenprogramm zur Ausstellung Gustav Klimt 
11. September — 13. Dezember 1992 
Sichtbare Musik oder Klingende Bilder? 
Variationen über den Beethoven-Fries von Gustav Klimt 
Ein Ton-Bild Essav von Arthur Spirk 
22. September 1992 
Lichtbildvortrag und Buchvernissage 
Christian M. Nebehay, Wien 
Gustav Klimt und sein Kreis 
Aus eigener Erfahrung
	        
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