VERANSTALTUNGEN
MUSEUMSPÄDAGOGIK
280 Zürcher Schulklassen aller Stufen haben aufgrund der
Vereinbarungen mit dem Schulamt der Stadt und dem
Erziehungsdepartement das Recht auf einen ihren jewel-
ligen Bedürfnissen angepassten Besuch im Kunsthaus. Aus
eigener Initiative nahmen weitere kantonale und ausserkan-
tonale Schulen das museumspädagogische Angebot in
Anspruch, und insgesamt 36 Workshops boten Kindern,
verschiedenen Berufs- und freien Erwachsenengruppen
Gelegenheit für die aktive Auseinandersetzung mit ausge-
wählten Werken der Sammlung oder mit Wechselausstel-
lungen. Erfreulich ist auch, dass sich — in Zusammenarbeit
mit dem Zentrum Klus — der Senioren-Workshop zu einer
festen Einrichtung zu entwickeln beginnt. Im Fortbil-
dungsbereich beschäftigten sich in 16 Veranstaltungen
Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer mit Fragen
der Vermittlung. Alles in allem für die Abteilung eine breite
Palette von Anforderungen, denen nur dank der tatkräf-
tigen Unterstützung der neuen Mitarbeiterin für Primar-
schule und Kinderworkshop, Frau Sibyl Kraft, und der
Praktikantin Frau Sandra Hughes nachgekommen werden
konnte.
Es muss wohl kaum noch gesagt werden: Auslöser der
gesteigerten Nachfrage und der breiteren Vielfalt des Publi-
kums war die Ausstellung Gustav Klimt. Sein Lockruf
vermochte vielen Erwachsenen die Angst vor dem nicht
sehr glücklichen —aber leider schwer treffend ersetzbaren —
Begriff «Workshop» zu nehmen. Soweit es die Umstände
zuliessen, erlebten viele zum ersten Mal eigentätige
Formen der Auseinandersetzung mit Kunst —und es bleibt
zu hoffen, dass die Teilnehmer in Zukunft auch losgelöst
von klingenden Namen den Weg zu solchen Veranstal-
tungen finden werden.
Der Bezug Pädagogik-Besucher wurde und wird so im
Freizeitbereich noch durchaus von Gedanken der Publi-
kumsgewinnung geprägt. Im Schulbereich hingegen trafen
andere Überlegungen: Die Pädagogik muss vermehrt
Lehrerinnen und Lehrer befähigen, nicht nur die inhalt-
liche Eignung einer Ausstellung im Bezug auf den Entwick-
lungsstand ihrer Klasse zu befragen, sondern auch die
Erfahrungen der angebotenen Fortbildungsveranstal-
tungen in eigener Kompetenz zu verarbeiten. Hochge-
stecktes Ziel wären selbständige, in den Unterricht inte-
grierte Kunsthausbesuche, die sich vom blossen Anlass
eines Ausfluges zu einem im Unterricht verankerten
Erlebnis entwickeln.
Der Rückblick auf das Jahr 1992 verdichtet sich in zwei
Feldern, die die Pädagogik seit ihren Anfängen schlagwort-
artig begleiten: «Spannung Qualität-Quantität» und
«Abbau von Schwellenangst» und die in den nächsten
Jahren mit neuen Inhalten, Formen und Zielen gefüllt
werden müssen. HRW
AKTIVITÄTEN IM ZUSAMMENHANG MIT
AUSSTELLUNGEN
Führungen
[m Berichtsjahr wurden 94 öffentliche Führungen mit 7040
Teilnehmern und 469 private Führungen mit 10257 Teil-
nehmern durchgeführt. Damit haben 17 297 Besucher von
dieser Dienstleistung profitiert — nochmals deutlich mehr
als im Vorjahr — was wir vor allem der Klimt-Ausstellung zu
verdanken hatten.
Rahmenprogramm zur Ausstellung Gustav Klimt
11. September — 13. Dezember 1992
Sichtbare Musik oder Klingende Bilder?
Variationen über den Beethoven-Fries von Gustav Klimt
Ein Ton-Bild Essav von Arthur Spirk
22. September 1992
Lichtbildvortrag und Buchvernissage
Christian M. Nebehay, Wien
Gustav Klimt und sein Kreis
Aus eigener Erfahrung