Volltext: Jahresbericht 1994 (1994)

den von Carl Burckhardt, Ernst Barlach, Hans Aesch- 
bacher, Bernhard Luginbühl u. a. haben wir dieses Gebiet 
nicht zuletzt dank einiger grosszügiger Schenkungen mit 
folgenden Künstlern weitergeführt: Franz Fischer, Hans 
Fischli, Florin Granwehr, Zoltan Kemeny, Ödön Koch, 
Richard Long, Wilfrid Moser, Josef Felix Müller, Otto 
Müller, Robert Müller, Edwin Scharff, Jean Tinguely und 
Fritz Wotruba. Es würde sich lohnen, diese Gruppe ein- 
mal in einer Ausstellung zu zeigen und in einem Samm- 
lungsheft zu publizieren. 
Neben diesen Gruppenbildungen haben wir dank be- 
sonderer Zuwendungen einige herausragende Einzelwerke 
erwerben können, unter anderem das Aquarell «A Föte 
Day in Zürich: Early Morning», um 1843-1845 von 
William Turner, das mit seiner Darstellung von Zürich 
durch Spenden der Schweizerischen Bankgesellschaft, des 
Schweizerischen Bankvereins, der Schweizerischen Kredit- 
anstalt und der Jubiläumsstiftung der Versicherungsgesell- 
schaften «Zürich», Vita/Alpina, für Zürich gesichert wer- 
den konnte, oder die grossformatige, farbige Zeichnung 
«Anabasis» von 1983 von Cy Twombly, die von der 
Georges und Jenny Bloch-Stiftung finanziert wurde. Cy 
Twombly setzte sich darin mit dem berühmten 
Geschichtswerk des Altertums «Anabasis» auseinander, 
dem Augenzeugenbericht des griechischen Schriftstellers 
Xenophon von dem Feldzug Kyros d.J. gegen Artaxerxes 
IL, der von Twombly nicht illustrativ geschildert, sondern 
durch Symbole und Zeichen angedeutet wird. Andere 
Einzelstücke konnten wir mit Unterstützung durch den 
Sammlungsfonds anschaffen, wie das grossformatige 
Aquarell «New River Watercolor» von 1988 von John 
Cage, das von einigen seiner sensiblen Ryoanji-Blättern 
begleitet wird, oder das monumentale Quadriptychon 
«Carte segrete» von Mimmo Paladino von 1981, das ın 
«geheimen Botschaften» die Zusammengehörigkeit von 
Schlaf und Tod mit der Frage nach der künstlerischen 
Kreativität und deren Erschöpfung verknüpft. 
Druckgraphik 
Einer Eigenschaft des Kunsthauses folgend, das bis 1920 
fast ausschliesslich ein Museum Schweizer Kunst war, 
haben wir zahlreiche Schweizer Künstlerinnen und 
Martin Disler, Ohne Titel, 1981 
Künstler gesammelt, und zwar sowohl mit Zeichnungen, 
als auch mit Druckgraphik. Nach der Graphikschwemme 
der sechziger und siebziger Jahre, die infolge der Massen- 
auflagen und der Häufung von photomechanischen 
Reproduktionstechniken zu einem allgemeinen Desin- 
teresse an der Graphik führte, hatten die Künstler in den 
achtziger Jahren wieder begonnen, die eigenständigen 
Möglichkeiten dieses Mediums zu erforschen. Sie wand- 
ten sich vermehrt den traditionellen Techniken — wie 
Holz- und Linolschnitt, Radierung und Lithographie - 
zu, gingen mit ihnen aber in neuer, unkonventioneller 
Weise um. So haben wir grössere oder kleinere Werkgrup-
	        
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