Full text: Jahresbericht 1996 (1996)

KUNSTHAUSBESUCH 
Obwohl die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr um 
rund 10000 angestiegen sind, vermögen sie kaum zu 
befriedigen. Nach wie vor ist die gedrückte wirtschaftliche 
Lage, die unser Land weitgehend mit den Nachbarländern 
ceilt, und die damit verbundene Zurückhaltung des Publi- 
kums gegenüber Ausgaben und Gütern, die als nicht 
lebensnotwendig erachtet werden, spürbar. Wie schwierig 
es ist, befriedigende Zahlen zu erreichen, zeigte nicht 
zuletzt auch die bestbesuchte Ausstellung «Das Alte 
China». Zwar verzeichnete sie mit einem Tagesdurch- 
schnitt von 1175 Besuchern ein Ergebnis, das unser 
Budget knapp überschritten hat (Tagesdurchschnitt 800 
zahlende Besucher). Vergleicht man indessen mit der 
1980/81 durchgeführten Ausstellung «Kunstschätze aus 
China», deren Qualität und Reichhaltigkeit mehr als 
übertroffen wurde von der diesjährigen Ausstellung, so 
macht sich Ernüchterung spürbar: Die erste China-Aus- 
stellung, damals die bestbesuchte in der Geschichte des 
Kunsthauses, verzeichnete einen Tagesdurchschnitt von 
1808 Besuchern. Die bescheideneren Werte von 1996 
müssen zudem unter der Tatsache zur Kenntnis genom- 
men werden, dass ein zuvor noch nie dagewesener Wer- 
beaufwand erfolgte, der sich auf die Mithilfe zahlreicher 
Partner - wie Zürich Tourismus, SBB, Swissair, Vereini- 
zung Bahnhofstrasse - abstützen konnte. 
Es ist ein schwacher Trost, festzustellen, dass ver- 
gleichbare Institute im In- und Ausland mit denselben 
Problemen konfrontiert werden. Ansporn bleibt indessen, 
auch in schwierigem Umfeld ein vielseitiges und und 
anregendes Ausstellungsprogramm anzubieten, das brei- 
tes Interesse auszulösen vermag.
	        
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