Full text: Jahresbericht 1998 (1998)

VERANSTALTUNGEN 
MUSEUMSPÄDAGOGIK 
[mmer wieder findet sich in Gedanken zur Auseinander- 
setzung mit gestalterischen Aussagen der Satz Paul Klees 
aus den Schöpferischen Konfessionen von 1920: «Kunst gibt 
nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sicht- 
bar». Diese Worte haben ihre Gültigkeit - gerade für die 
nuseumspädagogische Praxis - sicher nach wie vor. Nur, 
das Sichtbare in den Museen ist nicht mehr das von 
damals - noch viel weniger aber sind die Wahrneh- 
nungsgewohnheiten diejenigen von damals. Dem Be- 
mühen um die materielle Präsenz eines Kunstwerkes 
steht heute die leicht zugängliche, körperlose Welt der 
elektronischen Medien gegenüber, und die Absicht einer 
vertieften, gemeinsamen Auseinandersetzung setzt 
einen gehörigen Gegensatz zur Schnelllebigkeit der 
Unterhaltungsindustrie. Herausforderungen und Chan- 
zen, denen sich die Pädagogik zu stellen hat. 
Erschwert wird unsere Arbeit aber durch einen 
zweiten Stachel: In den 70er und 80er Jahren orien- 
tierten wir uns an Begriffen wie «Offenes Museum, 
Publikumsgewinnung, Abbau von Schwellenangst». 
Diese Ziele, die nur durch eine lebensnahe Vermittlung 
erreicht werden können, sind uns nach wie vor wichtig. 
Grundsätzlich geändert hat sich aber die finanzielle 
Lage. Neben allen inhaltlichen und methodischen Über- 
legungen stand denn am Anfang des Jahres vor allem ein 
trockenes Budget. In diesem vorgegebenen Rahmen 
mussten Nachfrage und Interesse für Themen in der 
Sammlung oder für Besuche in den Wechselausstel- 
lungen abgeschätzt und die entsprechenden Angebote 
an die ständigen und die freien Mitarbeiter zur didakti- 
schen Aufarbeitung und Durchführung verteilt werden. 
Mit Skepsis überlegten wir auch, wieweit das Publikum 
überhaupt akzeptieren kann, dass ein Museum in der 
heutigen Zeit «Kultur nicht mehr zum Nulltarıf anbieten 
kann» (Zitat Museumspädagogik der Stadt Köln). Trotz- 
dem sahen wir uns gezwungen, für Kinder- und 
Erwachsen-Workshops Eintritte einzuführen und für 
gewisse Veranstaltungen des Schul- und Fortbildungsbe- 
reiches die Beiträge zu erhöhen. 
Glücklicherweise konnten wir uns auf der organisa- 
torischen Ebene auf die bewährte und verständnisvolle 
Zusammenarbeit mit dem Schulamt der Stadt Zürich, 
den Fachstellen für Schule & Museum und der Lehrer- 
Innenfortbildung am Pestalozzianum, der Erziehungs- 
und Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, den 
verschiedenen Schulleitungen und Institutionen für 
Weiterbildung verlassen. Wir danken diesen Instanzen 
für ihr Interesse und für ihr finanzielles Engagement. 
Unser herzlicher Dank gilt aber auch unseren freien Mit- 
arbeiterInnen: Frau Catherine Brandeis (Schulklassen- 
veranstaltungen in der permanenten Sammlung und der 
Ausstellung Max Beckmann), Frau Heidi Giezendanner 
‘Kinder-Workshop), Herrn Gianni Jetzer (Mitarbeit in 
der Ausstellung Die Kunst des jungen Bundesstaates) und 
Frau Barbara Schlueb (Veranstaltungen für Kindergärten 
und UnterstufenschülerInnen in der Sammlung). Ihre 
Sindierte Vorbereitungs- und Vermittlungsarbeit 
erlaubte uns, die verschiedensten Bedürfnisse im Schul- 
und Freizeitbereich abzudecken, und ihr Einsatz war der 
wesentliche Baustein, der uns ermöglicht, für die stati- 
stisch erfassbare Zahl museumspädagogischer Veranstal- 
tungen anstelle des befürchteten Einbruchs einen 
Zuwachs auszuweisen. SK/HRW
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.