Full text: Jahresbericht 1998 (1998)

KUNSTHAUSBESUCH 
Dass die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr um 
rund 25 000 gestiegen sind, ist erfreulich; erwähnenswert 
ist, dass sich die Zahl der nichtzahlenden Besucher in 
den letzten Jahren erstaunlich konstant in der Höhe von 
rund 90000 eingependelt hat. Dies bedeutet, dass die 
Zunahme 1998 ausschliesslich zahlenden Besuchern zu 
verdanken ist - und es ist zu vermuten, dass diese zusätz- 
lichen zahlenden Besucher wohl vorwiegend nicht orts- 
ansässig sind. Solche Fragen - Herkunft und Wohnort, 
Alter, Bildung und Berufsstruktur, Einkommen und Ver- 
mögen der Kunsthausbesucher - beschäftigen die Lei- 
tung des Hauses seit Jahren, um Angebot und Dienst- 
leistungen den möglicherweise sich stets wandelnden 
Publikumsvorstellungen anpassen zu können. Da aus 
finanziellen Gründen und in Anbetracht des beschei- 
denen Personalbestandes - wissenschaftliche und damit 
aussagekräftige Untersuchungen dieser Art sind ın jeder 
Beziehung aufwendig! - eigene Recherchen stets ver- 
worfen werden mussten, ist es um so begrüssenswerter, 
dass im März 1998 eine Publikation erschienen ist, die 
eine Reihe dieser Themen behandelt. Als Diplomarbeit 
am Geographischen Institut der Universität Zürich 
(Abteilung Wirtschaftsgeographie) hat Marc Elsener 
unter dem Titel «Ausgebeutete Kernstadt?» die «Spill- 
overs im subventionierten Kulturangebot der Stadt 
Zürich am Beispiel des Schauspielhauses und des Kunst- 
hauses Zürich» untersucht. Die Erhebungen beziehen 
sich auf das Jahr 1996, sind somit auch heute noch 
durchaus relevant. Dieser Studie ist beispielsweise zu 
entnehmen, dass 48,5% der Eintrittsgelder, also beinahe 
die Hälfte, aus der Stadt Zürich generiert werden, 71,7% 
steuern insgesamt Besucher aus dem Kanton Zürich, 
21% diejenigen aus andern Kantonen, 7.3% aus dem 
Ausland bei. Die in vier Wellen erfolgte Publikumsbefra- 
gung fand während der auf ein internationales Publikum 
ausgerichteten China-Ausstellung, in der Schlussphase 
der eher ein lokales Publikum ansprechenden Ausstel- 
lung «Im Kunstlicht» (Ausstellung der eigenen Photo- 
Sammlungen), in einer Phase ohne Hauptausstellung 
sowie während der Anlaufzeit der eher kulturhistorisch 
interessierenden Ausstellung «Wunderkammer Öyster- 
reich» statt, d.h. in vier Zeitabschnitten, die eine ausge- 
sprochen unterschiedliche Publikumsstruktur angespro- 
chen haben; die Ergebnisse dürften somit einigermassen 
repräsentativen Charakter haben. 
Natürlich bleibt die Besucherfrequenz des Kunst- 
hauses nach wie vor mit dem Ausstellungsangebot aufs 
Engste verknüpft. Dass der Überblick über die Malerei 
im jungen Bundesstaat «Von Anker bis Zünd» mit 
Abstand die bestbesuchte Ausstellung des Jahres war, hat 
die Kunsthausleitung weniger als ihr nahestehende 
Kreise überrascht
	        
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