erklärende Grund für diese positive Emphase im Bild
fehlt.
Teresa Hubbard (1965) und Alexander Birchler (1962)
komponieren ihre Photographien, indem sie in aufwen-
digen Aufbauten die Aufnahmen in langwierigen Pro-
zessen vorbereiten. In der im Kunsthaus präsentierten
neuen Serie «Stripping», 1998, blickt man in leicht sur-
real wirkende Räume, in welchen sich jeweils eine Frau
aufhält. Den Räumen scheint oft eine Wand zu fehlen,
denn sie gewähren ungewohnte Einblicke, ja sie ermögli-
chen dem Auge, sich gleichzeitig drinnen wie draussen
oder im oberen wie im unteren Stockwerk eines Hauses
aufzuhalten. Es sind subtile, unerklärliche Diskre-
Jahresbericht /Zürcher Kunstgesellschaft, Kunsthaus Zürich
ISSN 1013-6916
Veröffentlicht im Jahr 1999
© Zürcher Kunstgesellschaft, Kunsthaus Zürich
panzen, die sich hier auftun. Ahnungen kommen auf,
dass das ausführlich Gezeigte nur die äussere Schicht
von weiterhin dahinter verborgenen atmosphärischen
Räumen ist.
Teresa Hubbard und Alexander Birchler haben sich
als Künstlerpaar in der Art, wie es Gustave Flaubert für
seine Madame Bovary tat, in die Seele der Frau in ihren
inszenierten Fotos eingefühlt. Herausgekommen sind
dichte Bilder der Innerlichkeit. Das Kunsthaus hat zwei
der grossformatigen Farbfoto-Arbeiten gekauft.
Bice Curiger
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