nente von 50 cm Länge, ca. 12 cm Durchmesser und
ca. 6 Kilogramm Gewicht bewegt werden müssen, gab
°s an einigen Stücken restauratorische Arbeiten vor-
zunehmen. Die Ausführung des Werkes in Gips
macht dieses sehr anfällig auf Verschmutzung und auf
Beschädigungen an Kanten und Ecken. So war es trotz
minuziöser Planung und grosser Sorgfalt nicht ganz
zu vermeiden, dass durch die Berührung zweier Gips-
teile oder das Auftreffen einer Gipsecke auf die höl-
zerne Schablone, die für die präzise Ausrichtung und
das Aufstellen der Arbeit benötigt wird, kleinste Gip-
steilchen abgedrückt wurden. Da der Künstler die Ent-
fernung der Staubdecke verlangte, konnten ferner
Tropfen durch das undichte Dach auf die makellosen
Gipsoberflächen fallen. Bei der Ausleihe der Arbeit
ins Museum «Hamburger Bahnhof» in Berlin ergab
sich dasselbe Problem, obwohl dieses Gebäude vor
kurzem renoviert wurde. Der harte Steinfussboden
der grossen Halle verursachte beim Hinlegen der
Gipsstücke weitere kleine Beschädigungen an den
Ecken und Kanten.
Da die Arbeit wesentlich von ihrer präzisen Aus-
führung und der makellos weiss schimmernden Ober-
flächen lebt, musste ein Weg gefunden werden, die be-
schädigten Elemente zu restaurieren. Dank der Dich-
te und Härte des verwendeten Modellgipses konnte
das Tropfwasser nicht allzu tief in die Gipsstruktur
sindringen und die Flecken grösstenteils mit feinstem
Schleifpapier entfernt werden. Diese normalen restau-
ratorischen Vorstellungen wenig entsprechende Me-
thode durfte angewandt werden, da alle Gipsstücke
schon bei der Herstellung nach dem Herauslösen aus
der Gussform geschliffen wurden, um eine perfekte
Form und Oberfläche zu erreichen. Natürlich wurde
diese Behandlung auch mit dem Künstler und seinem
Assistent Dane Zaduleck besprochen. Die abgebro-
chenen Gipsecken und Kanten wurden mit origina-
lem Modellgips, verstärkt mit Tierleim, ergänzt. Zu-
letzt konnten die Stücke wieder in ihre Lagerkisten
verpackt werden. In diesen befinden sich je drei
gleichartige Elemente, die einzeln in eine präzise Sty-
ropor-Passform eingebettet sind. Die ganze 2000
Sculpture füllt einen grossen Container, der bei trocke-
nem Klima gelagert werden muss. Alle paar Jahre ob-
liegt es den Restauratoren, die Stücke zu kontrollieren
und zu beobachten, wie sich der Gips mit dem Styro-
por-Material verträgt, um eventuelle Veränderungen
möglichst früh zu erkennen. HpM
Papierrestaurierung
In diesem Bereich dominierten die Arbeiten für Aus-
stellungen. Für die Retrospektive von Jakob Tuggener
waren 45 auf Aluminiumplatten aufgezogene Photo-
graphien von sehr unterschiedlichem Format, von
40 x 60 cm bis 196 x 134 cm, zu montieren. Der gros-
se Umfang und die geringe Bearbeitung des Materials
bedeutete sowohl für die Restaurierungsabteilung wie
auch für den technischen Dienst eine besondere Her-
ausforderung.
Im Hinblick auf die grosse Präsentation Cezanne
Vollendet — Unvollendet in Wien und Zürich wurden für
unsere eigenen Aquarelle neue Rahmen und passen-
dere Montierungen angefertigt. Die zwei Ausstellun-
gen «Magnum» und «Com & Com» erforderten spe-
zifische Kenntnisse im Bereich der Photographie. Bei
der zeitgenössischen Photographie können schon bei
der Herstellung erhebliche Probleme auftreten. So ge-
langten in einigen Fällen durch die originale Montie-
rung, z.B. auf Acrylglas oder Aluminiumplatten, Kle-
bereste an die Oberfläche. Diese mussten so weit wie
möglich entfernt werden. Manche Kratzer in der
Filmschicht sind nur mit Mühe zu überbrücken.
Kommt bei stark beschädigten zeitgenössischen Pho-
tographien ein Ersatz in Frage, ist dieser einer Restau-
jerung oft vorzuziehen.
Die letzte Ausstellung im laufenden Jahr, Jazlensky
in der Schweiz , wurde ebenfalls von uns betreut. Um
die niedrige Lichtintensität für die empfindlichen
KXlee- und Jawlensky-Leihgaben in unseren Erdge-
schoss-Räumen zu erreichen, haben wir neue Be-
leuchtungskombinationen entwickelt. IR