wenn sie sich permanent erneuern. Das Kunsthaus
braucht eine nächste Erweiterung - es platzt aus den
Nähten. Nur durch eine Erweiterung kann es sich im
europäischen Umfeld als führendes Museum positio-
nieren und behaupten. Da die Öffentliche Hand
schon bedeutende Mittel für die Renovation zur Ver-
fügung gestellt hat, ist mir klar, dass ein solcher Er-
gänzungsbau zu einem erheblichen Teil durch private
Gelder mitfinanziert werden müsste.
Die Arbeiten an der äusseren Hülle werden von 7n-
haltlichen und strukturellen Aktivitäten im Innern beglei-
tet. Seit Oktober haben Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter in allen Abteilungen des Kunsthauses interdis-
ziplinäre Arbeitsgruppen konstituiert, deren Ergebnis-
se in die Umbauplanungen für das Kunsthaus ein-
fliessen. Die erste Welle einer Besucherbefragung wur-
de durchgeführt und mit der Erarbeitung eines Leit-
bildes begonnen, das anlässlich des dreiteiligen Exper-
tenhearings «Vorschau - Kunsthaus Zürich 2010» im
Frühjahr 2001 zahlreiche Impulse aus der Öffentlich-
keit und der Kunstwelt erhielt. Der Aufbruch, der sich
mit dem Eintritt Christoph Beckers ankündigte, hat
tatsächlich eingesetzt.
Die Zürcher Kunstgesellschaft ist der gösste Kunst-
verein Europas. Dass wir weiterhin steigende Mitglieder-
zahlen haben, freut mich ausserordentlich. Seit 5 Jah-
ren sind die Jahresbeiträge nicht angehoben worden,
obwohl der administrative Aufwand stetig wächst und
das Leistungspaket angesichts allgemein steigender
Kosten immer wertvoller geworden ist. Ohne Subven-
tionen könnten wir dieses Angebot nicht aufrechter-
halten.
Das Engagement des Hauptsponsors Credit Suisse
Private Banking, das in 2000 über die reine ausstel-
lungsbezogene Unterstützung hinausging, war für bei-
de Seiten gewinnbringend und konnte für 2001 er-
neuert werden. Die National Versicherung und Trudie
Götz (Trois Pommes) haben den Beweis eines erfolg-
reichen Co-Sponsoring erbracht. In 2001 werden wir
potenziellen Sponsoren Angebote unterbreiten, die ne-
ben dem klassischen Ausstellungssponsoring auch so-
genannte public private Partnerships, d.h. erweiterte
Zusammenarbeitsmodelle zwischen Kunsthaus und
Sponsoren ermöglichen. Unter unseren Auftragneh-
mern gibt es bereits heute kleinere und mittelständi-
sche Unternehmen, die den Museumsbetrieb vorbild:
haft mit mäzenatischen Leistungen unterstützen. Ich
danke an dieser Stelle auch unseren beiden Haupt-
subventionsgebern, der Stadt und dem Kanton
Zürich, die uns insbesondere ab 2001 höhere Mittel
für Wartung und Unterhalt der Gebäude zur Verfü-
gung stellen, damit sich die Versäumnisse der Vergan-
genheit in der Erneuerung von Infrastruktur und Pfle
ge der Bausubstanz zukünftig nicht wiederholen.
Mein Dank gilt all jenen, die für das Kunsthaus ak:
tiv tätig waren und im letzten Jahr ausgeschieden sind,
insbesondere Guido Magnaguagno, der während
mehr als zwei Jahrzehnten bedeutende Ausstellungen
am Kunsthaus realisierte, und dem ıch als Direktor am
Tinguely-Museum in Basel eine gute Zukunft wün-
sche. Denjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die gemeinsam mit mir auch im neuen Jahrtausend
um den Fortbestand und die Modernisierung des
Kunsthauses besorgt sind, danke ich herzlich für ihre
Treue und heisse diejenigen, die mit konstruktiven
Ideen und vollem Elan neu dabei sind, herzlich will-
kommen.
Meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand,
denen in diesem bewegenden und bewegten Jahr be-
sonders viel Einsatzbereitschaft und Flexibilität abver-
langt wurde, gebührt mein besonderer Dank. Ich bin
sicher, mit der gemeinsamen Arbeit an dem Projekt
«Kunsthaus 2010» werden wir ebenso erfolgreich sein.
wie mit dem Abstimmungsprojekt für die Sanierung.
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Dr. Thomas W. Bechtler